Suzuki GSX-8R im Test
Super-Sportler oder doch eher Sport-Tourer?
Verkleidung an die GSX-8S, andere Sitzposition - fertig ist der Sportler
Die Suzuki GSX-8R basiert technische auf der 2023 vorgestellten GSX-8S. Sie ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie man mit ein paar wenigen Änderungen ein Motorrad mit einem komplett anderen Charakter zaubern kann: Lenkerstummel und tiefere Anbringung, Fußrasten etwas nach hinten versetzen, Vollverkleidung mit kleiner Scheibe anbauen, andere Reifen - fertig ist eine Maschine in der Tradition der R-Bikes von Suzuki. Motor, Radstand, Gewicht, Sitzhöhe, Rahmen, Tank, Bremsanlage - all diese Dinge sind bei 8S und 8R identisch. Und trotzdem fühlt es sich im Sattel komplett anders an.Die Sitzprobe ist eine Überraschung: Wir haben mit einer tendenziell ungemütlichen Ergonomie gerechnet, so wie es bei Super-Sportlern oft der Fall ist. Nicht so bei der GSX-8R: Man sitzt zwar sportlich, aber nicht so übertrieben krass, wie es aufgrund der Optik zunächst zu erwarten war. Sie erinnert uns diesbezüglich an die Honda CBR 650 R, die den Fahrer ebenfalls nicht bereits nach 10 Metern mit Rücken- und Nackenschmerzen ärgert. Im Gegenteil, auf diesem Bike kann man längere Zeit fahren, ohne Probleme zu bekommen - jedenfalls ging uns das so.
360 Grad Rundgang um die Suzuki GSX-8R
Technik der Suzuki GSX-8R
Technisch ist die GSX-8R gut ausgestattet. Es gibt in Serie ein sehr gut ablesbares TFT Farbdisplay, einen QuickShifter, eine dreifach einstell- und abschaltbare Traktionskontrolle sowie drei Power-Modes. Das Display schaltet dank eines Sensors auf Wunsch automatisch von Tag- auf Nachtanzeige um, man kann es aber auch manuell einstellen. Es ist sehr scharf und zeigt nicht zu viele und nicht zu wenige Infos an.
Genau wie bei der GSX-8S gibt es auch bei der GSX-8R keine Handy-Connection und auch keine Schräglagensensorik, damit also auch kein Kurven-ABS. Auch einen Tempomat finden wir nicht vor, dafür aber die für Suzuki typische Easy-Start Funktion und den Low-RPM Assist, der das Abwürgen des Motors beim Anfahren verhindern soll. Die unkomplizierte Bedienung der GSX-8R ist eine der Stärken der Maschine: Alle Funktionen sind einleuchtend zu bedienen und lediglich ein Kipp- und ein Enter-Schalter sind nötig - ganz hervorragend gelöst.
Anders als bei der GSX-8S kommt das Licht bei der 8R komplett in LED, also inkl. der Blinker. Es gibt eine Warnblinkanlage und das mittlerweile typische Suzuki Frontgesicht mit dem übereinanderstehenden Abblend- und Fernlicht.
So fährt sie sich
Der Sound der GSX-8S ist typisch für einen modernen Reihentwin mit 270 Grad Hubzapfenversatz. Aus dem Stummfelauspuff grummelt es bassig V2-like, es wird aber zum Glück nicht allzu laut. Das eingetragene Standgeräusch von nur 88 dbA glauben wir zwar nicht, aber dennoch gehört die Maschine zu den eher leiseren Genossen. Gut für die Nachbarn und die nächste Tirolreise. Soundcheck wie immer rechts oben.- sehr sportliche Sitzposition mit tiefen Lenkerstummeln und weit hinten angebrachten Fußrasten
- Motor mit viel Leistung, aber erst ab höheren Drehzahlen
- tolle Optik und starke Bremsen
>>> Vergleich Suzuki GSX 8R vs. Wettbewerber <<<
Fazit
Die Suzuki GSX-8R ist ein sportlicher Renner für Jedermann. Aufgrund der moderaten Sitzposition darf man auch Ü30 sein, um mit dieser Maschine seinen Spaß zu haben. Sie ist ausgewogen, fährt sich toll und hat diesen bärigen 800er Motor, der im Zusammenspiel mit dem fluffigen QuickShifter jede Menge Endorphine freisetzt. Die GSX-8R ist fair eingepreist und kommt mit einer vernünftigen Ausstattung.Die Testmaschine wurde uns von Bergmann & Söhne in Tornesch zur Verfügung gestellt. Dort stehen die GSX-8R und die GSX-8S als Vorführer. Unser Tipp: Einfach mal beide Bikes Probe fahren, dann merkt man trotz der ähnlichen Technik die Unterschiede dieser beiden Spaß-Granaten.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 9.800€
- Verfügbarkeit: seit 2024
- Farben: schwarz, silber-rot, blau