KTM 790 Adventure im Test
Mittelklasse Reise-Enduro mit starker Ausstattung
Neu = Besser?
Adventure-Bikes von KTM gibt es jede Menge. Den Einstieg macht die 390 Adventure für A2-Fahrer, in der gehobenen Mittelklasse gibt es die 890 Adventure und obenrum dominiert die 1290 bzw. ab 2025 die 1390 Adventure. Die 790er sortiert sich als typische Mittelklasse Reise-Enduro in dieses reichhaltige Sortiment ein. Sie hat 95 PS ist damit im Gegensatz zur 890 noch auf A2 drosselbar. Zwar kann sie nicht mit einem einstellbaren Fahrwerk dienen, dafür ist sie aber dicke 3.000 Euro günstiger als die 890 Adventure. Sie kostet 11.990 Euro und ist in weiß und schwarz zu haben. Produziert wird diese Maschine bei CF-Moto in China.Man sitzt sehr gut auf dieser Maschine. Warum? Weil sie schlichtweg ein großes Motorrad ist. Lange Federwege und eine Sitzhöhe von 840 oder 860 mm bei einem Radstand von 1,51 m ergeben einfach viel Platz für Fahrer und Beifahrer. Winzlinge könnten Probleme mit einem sicheren Stand bekommen, Meike und Dietmar mit jeweiligen Schrittlängen von 84 cm kommen aber problemlos mit den Füßen auf den Boden. Auch der Beifahrer findet eine kommode Sitzbank und vernünftige Haltegriffe vor, sodass einer Reise zur zweit nichts im Wege steht.
So sitzt es sich auf der KTM 790 Adventure.
360 Grad Rundgang um die KTM 790 Adventure
Technik der 790 Adventure
Das Cockpit der 790 ADV wurde gegenüber dem Vorgänger überarbeitet. Das große 5" TFT Farbdisplay mit Lichtsensor bietet viele Anzeigen, eine gute Ablesbarkeit und eine einfache Bedienung per Steuerkreuz am linken Lenker. Vermisst haben wir separate Tasten für den Fahrmodus und die Heizgriffe. Diese Dinge müssen genau wie das Tagfahrlicht über das Menü ein- oder ausgeschaltet werden.
Die Ausstattung der Reise-Enduro ist beeindruckend. Es gibt natürlich Ride by Wire, Fahrmodi, Traktionskontrolle und ein abschaltbares Kurven-ABS mit Offroad-Modus, Heizgriffe sowie eine Wheelie-Control. Eine sechsachsige IMU sorgt für die Schräglagenkontrolle und beeinflusst das ABS und die Traktionskontrolle. Optional gibt es dann noch einen Tempomaten, einen 2-Wege Quickshifter, eine Turn-by-Turn Navigation sowie eine einstellbare Motorschlepp-Regelung.
Beim Licht setzt KTM auf vollständige LED-Technik inkl. der Blinker und dem Tagfahrlicht. Die 790 Adventure hat noch die seit vielen Jahren bekannte Gottesanbeterin-Optik, die bei den neueren Modellen mittlerweile abgelöst wurde durch einen noch wilderen Transformers-Look.
So fährt sie sich
Und wie fährt sie sich nun und wie klingt sie, die neue KTM 790 Adventure? Natürlich gibt es jede Menge Ähnlichkeiten zum Vorgängermodell, welches wir zuletzt vor 5 Jahren gestestet haben, aber es gibt auch Unterschiede. Unser Testbike hatte einen Ixil Endschalldämpfer, insofern ist unser Soundcheck (rechts oben) leider nicht ganz repräsentativ. Generell klingt die Maschine so, wie man es von einem Reihentwin mit Zündversatz erwartet: Kernig, etwas unrund und durchaus potent.Fazit - was bleibt hängen
Die neue KTM 790 Adventure hat gegenüber dem Vorgänger ein paar spürbare Updates verpasst bekommen. Der Motor ist nicht mehr ganz so ruppig und fühlt sich homogener an und die technsiche Ausstattung inkl. der Schräglagen-Sensorik ist mehr als Up-to-Date. Dass die Maschine nun in China gefertig wird, merkt man ihr nicht an. Das neue Cockpit ist ebenfalls gelungen und lässt die Maschine sehr modern wirken. Insgesamt eine tolle Reise-Enduro der Mittelklasse, die aber noch die typischen KTM-Gene besitzt.Die Testmachine wurde uns von Motorrad Ruser in Haseldorf zur Verfügung gestellt. Dort steht diese gebrauchte Maschine aus 2023 für nur 8.490 Euro zum Verkauf. Wir würden sagen: Ein gutes Angebot, zumal man die Koffer für einen geringen Aufpreis gleich dazu kaufen kann.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 11.990€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 7.500€
- Verfügbarkeit: seit 2023
- Farben: weiß, schwarz