Harley Davidson Sportster S im Test
Harleys zweites Bike mit dem neuen Revolution Motor
Die neue Harley Davidson Sportster S soll den Erfolg der wegen Euro-5 eingestellten Sportster 1200 fortführen. Dazu hat Harley einige Neuerungen eingeführt, die die Sportster S in die neue Zeit transportieren soll. Dazu gehört neben dem wassergekühlten Revolution-Motor jede Menge Elektronik. Wir haben eine Probefahrt auf der Sportster S gemacht und schildern unsere Eindrücke.
So steht sie da
Die Optik der neuen Maschine polarisiert deutlich stärker als bei der alten. Es gibt ein ultra-kurzes Heck, hoch montierte und ofenrohrdicke Auspuffrohre, einen richtig fetten 160er Schlappen vorne (!) und eine sehr weit unten angebrachte Rücklicht/Kennzeichenhalter-Fraktion aus Stahlrohr. Auch die Zweiarmschwinge bedient sich eines optisch auffälligen Stahlrohrrahmens, dazu gibt es vorne einen auffälligen, horizontalen Scheinwerfer. Nicht kleckern, sondern klotzen - so könnte man das Design der neuen Sportster S zusammenfassen.Das soll sie können
Den größten Sprung hat die neue Sportster S bei der Technik gemacht. Das sieht man alleine schon an der Anzahl der Schalter! Rechts gibt es separate Knöpfe für Traktionskontrolle, Fahrmodi und die Steuerung des per Handy gekoppelten MP3-Players, links findet sich u.a. Tempomat, Menu-Steuerkreuz und Heizgriff-Schalter (siehe Bildergalerie oben).
An Bord ist eine 6-Achsen IMU zur Steuerung von schräglagenabhängiger Traktionskontrolle und Kurven-ABS, Ride by Wire, 5 Fahrmodi (drei vorkonfigurierte und zwei User-Modes) und ein neues Farb-TFT Display, dass Harley zum Glück in ein stylisches Rundinstrument integriert hat. Optik: Retro, Technik: Zukunft. Was man hier nicht alles einstellen kann?! Viel, die Bedienung ist deshalb auch nicht gerade einfach, aber so ist das nun einmal bei modernen Bikes.
Auch die Beleuchtung ist modern: Voll-LED ist angesagt, soll heißen: Auch die Blinker verzichten auf Glühbirnen.
So fährt sie sich
Dann werfen wir die Maschine doch mal an. Zum Einsatz kommt der neue Revolution-Motor, den wir bereits aus der PanAm kennen. Allerdings wurde hier anders gemappt, so dass nun 125 Nm zur Verfügung stehen. Harley hat dem Motor den Zusatz "T" verpasst, was für "Torque", also Drehmoment steht. Der Sportster S Motor hat zwar nicht mehr Drehmoment als die PanAm, es liegt aber schon bei 6.000 U/Min an. Viel erstaunlicher ist aber aus unsere Sicht die hohe Leistung von 122 PS. Zum Vergleich: Die 1200er Sportster hatte noch 68 PS !!!Fazit - was bleibt hängen
Die neue Sportster S ist unverkennbar eine Harley Davidson. Allerdings ist es eine NEUE Harley, die nicht nur optisch polarisiert, sondern auch technisch derartig vollgestopft ist, dass der eine oder andere Purist vermutlich die Nase rümpfen wird. Gerade jüngere Fahrer werden sich aber freuen, eine echte Harley mit so viel Schnickschnack bewegen zu können.Wir finden es gut, dass die Sportster S so eigenständig daherkommt und Ecken und Kanten aufweist. Sie hat Charakter und ist absolut unverwechselbar. Trotzdem haben wir mal Wettbewerber herausgesucht, die der Sportster S zumindest ähnlich sind: Indian FTR 1200 S und Honda CMX 1100 Rebel passen da noch am ehesten.
Das Testbike wurde uns zur Verfügung gestellt von Harley Davidson in Kiel. Wer sie dort mal Probe fahren möchte: Wir empfehlen eine Runde um den Westensee!
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 15.495 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 12.000€
- Baujahre: 2014-heute
- Verfügbarkeit: ab 11/2021
- Farben: rotbraun, schwarz, weiß