BMW R1250 RS (2023) im Test

Welche Updates bekam das 2023er Modell der BMW R1250 RS?

BMW R1250 RS 2023 Fotos: Motorradtest.de

BMW hat die R1250 RS zum Modelljahr 2023 mit ein paar leckeren Updates versehen. Der Sport-Tourer aus Bayern verkauft sich nach wie vor recht gut - Grund genug für das Team von motorradtest.de, sich das neue Modell einmal genauer anzusehen. Dietmar war mit der R1250 RS unterwegs und schildert hier seine Fahreindrücke.

Achtung, auf Gleis 3 fährt der Intercity aus München ein...

Die BMW R1250 RS ist ein Sport-Tourer, wie er im Buche steht. Langer Radstand, schnittige Frontverkleidung, bequeme aber zugleich sportliche Sitzposition und ein Geradeauslauf wie ein D-Zug. Zum Modelljahr 2023 gibt es drei Farbvarianten: Weiß, Schwarz und Rot-Blau-Weiß.
 
Wie immer bei BMW gibt es kleinere Unterschiede zwischen diesen Modellen auch in der Ausstattung. Die "Sport" genannte Variante für 515 € Aufpreis hat eine Solositzabdeckung und das Modell "Triple-Black" für 670 Euro Aufpreis hat eine schicke Tankblende sowie einen Motorspoiler aus Edelstahl. Das Standardmodell in "Lightwhite uni", dass uns für diesen Test von Bergmann und Söhne in Pinneberg zur Verfügung gestellt wurde, kostet in der Grundausstattung 15.990 Euro.
 
Farben
 
 
Beim 2023er Modell sind folgende Features nun in Serie dabei: 
 
  • - Dynamische Traktionskontrolle (DTC)
  • - Integral-ABS Pro (schräglagenoptimiertes ABS)
  • - 3 Fahrmodi (Eco, Rain, Road)
    - Anzeige "Core Screen Sport" u.a. mit Schräglagenanzeige
  • - Hill Start Control (HSC)
  • - USB-Ladebuchse
  • - Intelligenter Notruf
  • - Dynamic Brake Control (DBC)
  •  
Abmessungen & Sitzergonomie der BMW R1250 RS
Wenn man sich die Maschine so ansieht, könnte man denken, dass die Sitzposition wohl eher sportlich und damit tendenziell unangenehm ausfällt. Das ist aber nicht so. Man sitzt zwar tatsächlich etwas nach vorne geneigt, aber irgendwie hat BMW es hingekriegt, dass es nicht nervt und auch beim Fahren nicht ermüdend wirkt. Wer dennoch zumindest einen höheren, breiteren und geraden Lenker haben möchte, kann im Konfigurator statt des serienmäßigen M-Lenkers einen Rohrlenker für 110 Euro dazubuchen.
Rohrlenker als Option für 110 Euro Aufpreis Foto: BMW Webseite
Rohrlenker als Option für 110 Euro Aufpreis.
 
 
Abmessungen und Sitzergonomie
So sitzt es sich auf der BMW R1250 RS: Leicht "angesportet" aber dennoch sehr bequem.
 
Die Sitzbank ist genau richtig straff, schön groß und auch der Beifahrer hat sehr viel Platz und richtig vernünftige Haltegriffe. Zugegeben, auf einer GS sitzt es sich noch herrschaftlicher (das gilt vor allem für den Beifahrer), aber auch mit der RS kann man supergut lange Touren zu zweit unternehmen. Vor allem dann, wenn man das Tourenpaket für 785 Euro dazugebucht hat, welches folgende Features umfasst: Tempomat, Hauptständer, sowie Koffer- & Navihalter.
 
Es gibt auch noch ein Komfort-Paket für 815 Euro mit Heizgriffen, Reifendruck-Kontrolle, Keyless Ride und einen schönen Chrome-Endtopf sowie das Dynamic-Paket für 1.440 Euro mit Dynamic ESA ,  Fahrmodi Pro, QuickShifter und Motor-Schlepp-Regelung.
 
Unser Testbike war übrigens voll ausgestattet mit allen Paketen und Optionen und kommt so auf knapp über 21.000 Euro. Der Vorführer bei Bergmann und Söhne ist aber für 17.790 Euro zu haben - immerhin! Hier gehts zur Verkaufsanzeige dieser Maschine, die auch im Testvideo unten zu sehen ist.
 

360 Grad Rundgang um die BMW R1250 RS (2023)

Beleuchtung vorne Cockpit Beleuchtung hinten

Technische Ausstattung

Schon als nackte Version - also ohne Zubehör - macht die 1250 RS eine richtig gute Figur. Das große 6,5 Zoll Farb-TFT Display ist sehr gut ablesbar und die Bedienung, die vor allem über das Drehrad links erfolgt, erweist sich als erstaunlich einfach, weil logisch durchdacht.

Zugegeben: Eine XT 500 ist noch einfacher zu bedienen, aber angesichts der vielen Einstellungsmöglichkeiten kamen wir ziemlich schnell mit der RS zurecht. Die Handy-Kopplung via Bluetooth inklusive einer Pfeil-Navigation, die auf das Display gelegt werden kann, ist in Serie an Bord. Ebenso Warnblinker, LED-Licht inkl. Tagfahrlicht und neu gestalteten LED-Blinkern.

Neu ist auch die Schräglagensensorik für Kurven-ABS und Traktionskontrolle, die nun in Serie dabei ist. Fehlt irgendwas? Nö. Der Radarabstandswarner vielleicht, aber selbst das elektronische Fahrwerk  (Dynamic ESA) war bei unserem Testbike dabei, das ist allerdings Aufpreis-pflichtig. Dennoch: BMW hat gelernt und bei vielen Maschinen die Serienausstattung deutlich angehoben.

Seitenansicht R1250 RS

So fährt sie sich

Der Soundcheck offenbart wenig Überraschungen. Die R1250 RS klingt halt wie ein 1250er Boxer klingen sollte: Schön blubberig, bassig und sonor. Entweder man mag den Boxersound oder eben nicht. Einen Soundcheck gibt es rechts oben.
 
Auch während der Fahrt erinnert die Maschine naturgemäß an den Vorgänger, den wir bereits 2019 getestet haben. Die Maschine liegt auf der Straße wie ein Intercity. Sei fährt schnurstracks geradeaus und lässt sich durch nichts beirren. Der Roadster wirkt ein wenig Kurvenwilliger, der Sport-Tourer ist eher für langgezogene Kurven und natürlich lange Autobahn-Etappen. Die Maschine fährt wie von selbst und auch bei 230 km/h auf der Platte ist sie absolut ruhig und fühlt sich sicher an. Das ist schon sehr beeindruckend...
 
Nicht ganz so beeindruckend finden wir das Windschild. Es ist zwar einfach per Hand verstellbar, aber zumindest in der oberen Position erzeugt es Turbulenzen am Helm. Also lieber unten lassen, dann gehts und auch der Winddruck ist ausreichend reduziert. 
 
Zu Motor, Bremsen und Fahrwerk können wir nur das wiederholen, was wir bereits vor ein paar Tagen zum Test der R 1250 R geschrieben haben: Der Boxer mit seinen 143 Nm hat Power ohne Ende, schiebt durch seine ShiftCam-Technik von ganz unten bis weit nach oben und drückt zwischen 2.000 und 8.000 Umdrehungen stets mindestens 110 Newtonmeter in den Kardan. Das fühlt sich echt gewaltig an macht einen Höllenspaß! Die Bremsen von Brembo sind auf Referenz-Niveau, besser geht es kaum.
 
Der Preis der RS mag auf den ersten Blick happig erscheinen, doch bedenkt man die bereits in Serie ziemlich komplette Ausstattung und schaut auf die Wettbewerber, dann relativiert sich das ein wenig. Denn auch die Wettbewerber (KTM 1290 Super Duke GT / Kawasaki Ninja 1000 SX / Ducati SuperSport 950 / Moto Guzzi V100 / Suzuki GSX-S 1000 GT) sind nicht gerade billig, wie ein Blick auf diesen Vergleich zeigt:
 

Fazit - was bleibt hängen

Die BMW R 1250 RS ist nach wie vor ein betörend gutes Motorrad. Das Modell 2023 hat nun viele Features in Serie an Bord, die zuvor nur gegen Aufpreis verfügbar waren. Ausstattungsbereinigt ist die RS so gesehen sogar etwas günstiger geworden, auch wenn 15.990 Euro Grundpreis erst einmal nicht so wirken. Sie fährt toll, hat einen bärigen Motor, sieht klasse aus und ist gerade für sportliche Touren zu zweit wie gemacht.
 
Die Testmaschine wurde uns von Bergmann & Söhne zur Verfügung gestellt. Dort steht sie als vollausgestatteter Vorführer mit allen Paketen und jedweden Schnickschnack für 17.990 Euro. Ein fairer Deal und eine echte Einladung zur Probefahrt. Aber Achtung, vorher Kontostand prüfen, weil kaum jemand wiederstehen können wird...

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: ab 15.990€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 12.500€
  • Baujahre: seit 2019
  • Farben: Weiß, Schwarz, RotBlauWeiß
Pro & Kontra
Pro:
  • bulliger, Sprint- und durchzugsstarker Motor mit viel Charakter
  • Intercity-mässige Straßenlage
  • sehr komfortabel und Touren tauglich
  • viel Platz für Fahrer und Beifahrer
  • hochwertie Verarbeitung und Qualitätsanmutung
Kontra:
  • schwer
  • QuickShifter ruckelig
  • Windschild erzeugt Turbulenzen
08.2023: BMW R1250 RS (2023) im Test
08.2019: Test: BMW R 1250 RS
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