Yamaha MT-09 SP im Test
Was kann die SP besser als die Standard MT-09?
Was kann die Yamaha MT-09 SP besser als die 1.800 Euro günstigere Standard MT-09? Welches sind die Unterschiede und lohnt es sich, den Mehrpreis für die edlere SP-Variante auszugeben? Unser Test-Redakteur Dietmar macht eine Ausfahrt auf der SP und schildert seine Eindrücke.
So steht die da
Da steht sie, die neue SP. Es gibt sie nur in einer Farbe namens "Icon Performance". Aber nicht nur die Lackierung unterscheidet sie von der Standard-SP, es fallen auch sofort die gold-eloxierte Kayaba USD-Gabel sowie die glänzende Alu-Schwinge ins Auge. Und auch die blauen Felgen hat nur die SP. Übrigens hat Yamaha bei den Felgen gegenüber der Vorgängerversion ordentlich Gewicht gespart, so dass die 2021-er SP nur 190 kg vollgetankt auf die Waage bringt.Die weiteren Unterschiede zur normalen MT-09 sind schnell aufgezählt: Einstellbares Öhlins-Federbein mit Ausgleichsbehälter, edlere und komfortablere Sitzbank, schwarz gefräste Hebel und Lenker und Tempomat in Serie. Zusammengefasst: Besseres Fahrwerk und edlere Optik. Ob das 1.800 Euro Aufpreis Wert ist verraten wir Euch weiter unten nach der Probefahrt.
Das soll sie können
Auch technisch hat bei der Yamaha ordentlich aufgerüstet. Das gilt allerdings nicht nur für die SP, die außer dem Tempomaten genauso daherkommt wie die Standard. Es gibt vier Fahrmodi, eine 6-fach IMU mit schräglagenabhängiger Traktionskontrolle, ein kleines, aber dennoch gut ablesbares TFT-Farbdisplay und einen QuickShifter, der nun in beide Richtungen und butterweich funktioniert.
Neu ist auch die Lampenmaske vorne mit Positionsleuchten und einem Einzel-LED-Scheinwerfer, in welchem auch das Fernlicht integriert wurde. Offenbar polarisiert dieses neue Scheinwerfer-Design, denn hier gibt es seitens der Nutzer nicht nur Lob.
Die Bedienung der Grundfunktionen ist jedenfalls leicht, Fahrmodi und Traktionskontrolle lassen sich schnell mit zwei Schaltern links einstellen. Die weiteren Menü-Funktionen hingegen müssen mit einem Rändelrad rechts eingestellt werden, das ist dann schon etwas anstrengender.
So fährt sie sich
Dann setzen wir uns mal drauf - und merken keine großartigen Veränderungen gegenüber der Standard-MT-09. Sitzhöhe und -Ergonomie sind identisch, allerdings wirkt die Sitzbank auf uns etwas komfortabler. Man sitzt aufrecht im Streetfighter-Modus und dank des breiten Lenkers meint man, die Maschine sofort im Griff zu haben. Motor an und los!Fazit - was bleibt hängen
Zurück zur Ausgangfrage: Lohnen sich die 1.800 Euro Aufpreis für die SP? Jein, möchten man sagen. Die SP ist die etwas edlere und fahrwerkstechnisch bessere Maschine, aber wer es nicht so dicke hat, kann unserer Meinung nach gerne auch zur Standard MT-09 greifen.Der Wettbewerb bei den Naked-Bikes der gehobenen Mittelklasse ist allerdings hart: KTM 890 Duke R, Kawasaki Z900, Ducati Monster, Aprilia Tuono 660, Triumph Speed Triple RS - das sind schon alles ebenfalls tolle Maschinen. Am Ende werden es viele potentielle Käufer wohl vom Motor abhängig machen: Es ist halt eine Charakter-Frage, ob man auf Twin, Triple oder Reihenvierer steht.
Die MT-09 SP macht jedenfalls ganz viel richtig und eigentlich gar nichts falsch - bis auf den Soziusbetrieb, der bei den Wettbewerbern allerdings ähnlich trübe ausfällt. Aber zu zweit will man diesen Bikes ja eigentlich auch gar nicht fahren, oder?
Das Testbike wurde uns zur Verfügung gestellt von Tecius & Reimers in Hamburg Eidelstedt - danke.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 11.599 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 10.000€
- Baujahre: ab 2018
- Farben: blau-schwarz