Test: Honda CB 500 X

Günstige A2 Reise-Enduro im Test

image Foto: Motorradtest.de

Bereits seit 28 Jahren kennen wir die Honda CB 500 als absolut zuverlässigen Begleiter in der Welt der motorisierten Zweiräder. Nun haben die Japaner ihre CB-500-Baureihe überarbeitet und Euro-5-tauglich gemacht. Somit bleibt Sie als interessantes A2-Motorrad für alle Anfänger und Wiedereinsteiger, aber auch all jene denen 48 PS einfach genügen und die schlicht keinen Bock auf Stress haben erhalten. Was zeichnet die CB500X aus?

Ein Hauch von Africa Twin

So liest man es im Pressetext von Honda. Zum Modelljahr 2021 erscheint die CB 500 X in den drei neuen Farben: Grand Prix Red, Matt Gunpowder Black Metallic, Pearl Metalloid White. In der Tat erinnert das mit neuer Lackierung versehene Design durch seine klaren, aggressiven Konturen ein wenig an die Africa Twin und bietet durch das große Windschild einen angenehmen Komfort. Weitere optische Änderungen sucht man bei dieser Modellpflege allerdings vergebens. Aber es gab ja auch bereits 2019 ein umfassendes optisches und technisches Update der CB 500 X. Das Cockpit ist weiterhin ein monochromes LCD-Display, das jetzt aber auch Ganganzeige und Hochschaltanzeige beinhaltet. Vom Werk ist der Schaltindikator auf 8.750 U/min eingestellt, man kann ihn aber in Schritten von 250 U/min zwischen 5.000 und 8.750 U/min einstellen.

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Reichlich Reisefeeling für ein A2-Bike

Auch wenn es keine Africa Twin ist auf der wir hier Platz nehmen dürfen, stellt sich umgehend ein gewisses Reisefeeling ein. Ein entspannter Kniewinkel dank einer Sitzhöhe von 834 mm, die bequeme und breite Sitzfläche für Fahrer und Sozius, der angenehm breite Lenker sowie die aufrechte Sitzposition hinter einer ausreichend großen Tourenscheibe sorgen dafür. Letztere ist allerdings leider nur mit Werkzeug verstellbar. Auch die 17,7 Liter Tankinhalt laden in Kombination mit dem erstaunlich niedrigen Verbrauch von lediglich 3,6 Liter auf hundert Kilometer dazu ein auf große Tour gehen zu wollen. Denn schließlich kann man damit kaputte 500 Kilometer hinter sich bringen bevor man wieder an die Zapfsäule muss.
Der altbewährte, flüssigkeitsgekühlte Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor erzeugt mit seinen 8 Ventilen 48PS bei 8.600U/min und ist absolut robust. Die CB500X lässt sich also auch mit dem A2-Führerschein bewegen und ihr Spitzendrehmoment liegt bei 43NM und 6.500 U/min. Dafür, dass sich die CB500X an sich in jedem Gelände relativ wohl fühlt, sorgt die großzügige Bodenfreiheit von 181 mm sowie das 19 Zoll Vorderrad und die aufgezogenen Blockprofilreifen. Die langen Federwege der 41-mm-Teleskopgabel und des hinteren ProLink-Mono-Federbeins arbeiten Unebenheiten gut weg und sorgen für ein angenehmes Fahrverhalten. Für beide Komponenten lässt sich die Federvorspannung einstellen, was insbesondere bei Fahrten mit Sozius oder viel Gepäck für eine verbesserte Lenkung sorgt. Die 310-mm-Scheibenbremse mit  Doppelkolben-Bremszange vorn sowie eine 240-mm-Scheibenbremse mit Einkolben-Bremszange hinten verrichten Ihren Dienst zuverlässig, auch wenn die Bremse vorn für unser Empfinden etwas spät greift. Für die nötige Kontrolle über die Bremskraft sorgt das serienmäßige Zweikanal-ABS. Zusätzlich gibt es ein Notbremssignal, welches bei unerwarteten Vollbremsungen durch die Warnblinkanzeige auf die Situation aufmerksam macht.

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zuverlässige Funktion ohne Unliebsame Überraschungen

Egal ob Wiedereinsteiger, Anfänger oder Techniklaie: Mit dieser Maschine sollten eigentlich alle klar kommen! Und das ist auch gut so, denn wie eingangs bereits erwähnt steht die CB500 seit Jahrzehnten vor allem für eines: Fahrspaß ohne Stress und Ärger. Und genau so fühlt es sich auch an. Schon auf den ersten Metern ist man schnell mit dem Bike vertraut und kann sich somit ganz auf das Wesentliche konzentrieren, nämlich die Freude am Fahren.

Einmal Platz genommen merkt man sofort, dass sich alles an Ort und Stelle befindet und tadellos funktioniert. Egal, ob man über die leichtgängige Kupplung, die Anti-Hopping-Kupplung oder die Getriebeabstufung spricht, es gibt hier schlicht keinen Grund zu meckern. Das Fahrverhalten ist angenehm spielerisch und die CB500X legt sich mühelos in die Kurven ohne dabei instabil zu wirken. Man hat das Gefühl immer genau zu wissen was die Honda vor hat. Der drehfreudige Zweizylinder wurde fit gemacht für Euro 5 ohne dabei seine bekanntermaßen guten Manieren zu vergessen. Auch wenn sich mancher Fahrer vielleicht ein bisschen mehr Leistung wünscht sorgt ein früher Druck und das breite Drehzahlband dafür, dass der 48-PS Twin einen ausreichend flott über den Asphalt trägt. Kurzum: Die CB500X funktioniert wie erwartet hervorragend und hält für uns keine bösen Überraschungen bereit.

Riesen Reise-Dampfer oder CB500X?

Die CB ist ein zuverlässiges, dankbares Motorrad ohne unnötigen Schnickschnack das durchaus auch mal zu ausgedehnteren Touren einlädt. Und wer sich damit begnügen kann erhält im Vergleich zu den großen Tourenmaschinen einen wendigen, leicht zu bedienenden Reisebegleiter. Dieser lässt sich wesentlich leichter Rangieren, zeichnet sich durch hochwertige Bauteile in Honda-Qualität aus und stellt seinen Fahrer in keiner Weise vor größere Probleme. Einfach nur Spaß am Fahren also und das für unter 7000 €. Verbunden mit dem niedrigen Verbrauch und überschaubaren Unterhalskosten hat die CB ein paar wirklich gute Argumente auf ihrer Seite!

Das Testbike hat uns Motofun in Kaltenkirchen zur Verfügung gestellt.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: ab 6.754€
  • Baujahre: ab 2021
  • Verfügbarkeit: ab 2021
  • Farben: Prix Red, Matt Gunpowder Black Metallic, Pearl Metalloid White 
Pro & Kontra
Pro:
  • leicht und wendig
  • geringer Verbrauch, große Reichweite
  • günstig in Anschaffung Unterhalt
  • einfache Bedienung
Kontra:
  • Windschild nicht ohne Werkzeug verstellbar
  • Einzelscheibe vorne greift etwas spät
03.2021: Test: Honda CB 500 X
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