Moto Morini X-Cape im Test
Wie schlägt sich günstige Adventure-Bike mit 60 PS aus Italien?
Die Moto Morini X-Cape 650 ist ein echter Hingucker. Für nicht einmal 8.000 Euro bekommt man ein ausgewachsenes Adventure-Bike, welches sich auch für lange Touren zu zweit eignet. Allerdings muss sich der Fahrer / die Pilotin mit etwas mageren 60 PS zufriedengeben. Wie sich die X-Cape anfühlt, haben Ole und Dietmar bei einer ausgiebigen Landstraßenrunde ausprobiert.
Mächtig und schön und schön bequem
Zunächst einmal vielen dank an Stephan aus Lübeck, der seine graue X-Cape mit Gussfelgen für diesen Test zur Verfügung gestellt hat. Sehr schick und mächtig steht sie da, die Moto Morini. Sie sieht modern aus, aber nicht zu verspielt. Insgesamt sind vier Farb- und Felgenvarianten verfügbar. Uns gefällt die rote Version mit den goldenen Speichenrädern am besten, diese schlägt allerdings auch mit 8.285 Euro zu Buche.So bequem sitzt es sich auf der X-Cape.
360 Grad Rundgang um die Moto Morini X-Cape
Technik der X-Cape 650
Technisch gesehen gibt es bei der X-Cape ein paar positive Überraschungen, die man aufgrund des Preise hier so nicht vermuten würde. An erster Stelle ist da das große und gut ablesbare 7 Zoll TFT-Farbdisplay zu nennen, das auch noch eine wunderbar matte Oberfläche besitzt und dadurch nicht spiegelt. Angezeigt werden neben allen möglichen Infos auch der gewählte Fahrmodus, derer es zwei gibt: "Ride" und "Offroad". Im Offroad-Modus kann man das ABS hinten abstellen, was Enduristen freuen dürfte. Es gibt in Serie außerdem einen Bordcomputer sowie eine Reifendruckkontrolle - echt nicht übel!
Auch beim Licht geht Moto Morini mit der X-Cape in die Vollen - Voll-LED ist nämlich angesagt, sowohl beim Scheinwerfer als auch bei den Blinkern und dem Tagfahrlicht. Sehr gut: Es gibt einen separaten Schalter zum Umschalten zwischen diesem Tagfahrlicht und dem Abblendlicht.
Etwas überrascht waren wir, dass die X-Cape ohne Traktionskontrolle auskommen muss. Das ist kein Beinbruch, aber dennoch ob der sonst guten Ausstattung merkwürdig. Dafür ist die Bedienung der X-Cape schön einfach, das Handbuch kann man vergessen, man kommt mehr oder weniger sofort mit der Maschine klar. Übrigens hat Moto Morini versprochen, dass die X-Cape zu einem späteren Zeit per Update mit einer im Display integrierten Navigationsfunktion via App ausgestattet wird. Koppeln kann man sein Smartphone via Bluetooth schon jetzt inkl. Funktionen zum Telefonieren und Musik hören.
So fährt sie sich
Die X-Cape klingt für unseren Geschmack ganz gut, allerdings war das Testbike auch mit einem Schalldämpfer von SC Project ausgerüstet. Den Soundcheck findet ihr wie immer rechts oben. Wie der Serienauspuff klingt, können wir nicht sagen.Vorne gibt es dann noch eine 2-fache USB-Steckdose für Handy und Co. und - aufgemerkt - die Schalter an diesem Motorrad sind hintergrundbeleuchtet! Das Windschild ist verstellbar, allerdings knarzt und knattert es ein wenig, sofern man den Verstellknebel nicht voll zudreht. Zubehör wie Koffer, Topcase, Sturzbügel, Handprotektoren etc. gibt es bei Moto Morini auch, sodass sich jeder sein Wunschbike nach seinem Gusto zusammenstellen kann.
Fazit - was bleibt hängen
Die Moto Morini X-Cape 650 ist ein gutes Adventure-Bike für kleines Geld. Es gibt noch Verbesserungs- und Update-Potenzial, aber so richtig schlimme Dinge sind uns nicht aufgefallen. Die Maschine fährt sich klasse und besticht mit einer sehr gut austarierten Straßenlage und einer bequemen Sitzposition. Einzig die etwas beschränkte Leistung trübt den Eindruck ein wenig - aber natürlich nur dann, wenn man diese überhaupt von einem Adventure-Bike fordert.Die Testmaschine wurde uns freundlicherweise von Stephan aus Lübeck zur Verfügung gestellt. Stephan ist ein "alter Hase" was Motorräder angeht und weiß die X-Cape als Tourer zu schätzen - genau wie seine Frau, die sich nach eigenen Angaben als Sozia hier besonders wohl fühlt...
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 7.985 €
- Verfügbarkeit: seit 2023
- Farben: Weiß, Rot, Grau