Triumph Speed Triple 1200 RS im Test

Test des 180 PS Power Naked-Bikes auf der Rennstrecke

Triumph Speed Triple 1200 RS im Test Foto: Flightseeing.de
 
Die neue Triumph Speed Triple 1200 RS ist ein Power-Nakedbike der Extraklasse. Was passiert, wenn 180 PS auf ein fahrfertiges Gewicht von unter 200 kg treffen, durften wir beim Triumph Media Day auf der Rennstrecke von Oschersleben erfahren. Fahrspaß pur - bitte anschnallen!

So steht die da

Die Triumph Speed Triple 1200 RS hat auch in der neuesten Variante vorne das typische Zwei-Lampen Design, das an den Kopf einer Gottesanbeterin erinnert. Auch der organisch wirkende und an die Alien-Filme erinnernde Rahmen ist weiterhin vorhanden, gut so! Die Speed Triple ist weiterhin unverwechselbar und lässt einen schon im Stand erahnen, was da gleich passieren wird.
 
Die Sitzposition auf der neuen Speedy hat sich nicht großartig zu den Vorgängern verändert. Man sitzt NakedBike-typisch aufrecht und etwas nach vorne geneigt. Der breite Lenker sorgt für große Kontrolle und die recht hoch sitzenden und etwas nach hinten verlegten Fußrasten sorgen für eine rennstreckengerechte Schräglagenfreiheit. Hört sich sportlich an, ist es auch, dennoch ist die Sitzposition angenehm und auch für längere Fahrten geeignet.

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Das soll sie können

Technisch fährt die neue Speedy schon in Serie nahezu komplett ausgestattet vor. Neben den üblichen Fahrmodi (fünf sind es hier!) gibt es einen Tempomaten und eine Schräglagensensorik ohne Aufpreis. Diese regelt sowohl das Kurven-ABS wie auch die mehrfach einstellbare Traktionskontrolle. Auf der Renne bzw. beim ambitionierte Angasen sind diese technischen Hilfen aufgrund der immensen Leistung auch mehr als angebracht.

Das Cockpit beherbergt ein fünf Zoll großes  TFT-Farbdisplay mit schönen Grafiken und unterschiedlichen Design-Optionen. Wie üblich bei Triumph gibt es auch die eine oder andere (verzichtbare) Spielerei, wie z.B. die Steuerung von GoPros. Die Maschine ist gegen Aufpreis auch mit dem Handy koppelbar. Per App sind dann Einstellungen einsehbar und man kann Routen aufzeichnen.

Besonders gut gefiel uns der leicht bedienbare QuickShifter, den in beiden Richtungen gut funktioniert. Verzichtbare ist sicherlich die schlüssellose Zündung (Keyless Ride), aber die nun mal auch dabei - genauso wie die Voll-LED Beleuchtung, auf die wir weniger gerne verzichten würden.

image Foto: Triumph

So fährt sie sich

Bevor es los geht auf die Rennstrecke von Oschersleben hören wir noch einmal genau hin. Bereits im Stand versprüht die 1200 RS den schon von den Vorgängern bekannten Charme eines Triples. Beim Gasgeben fängt der Motor regelrecht an zu fauchen. Wir hätten uns aus optischen Gründen zwar die bisherigen Under-Seat-Doppel-Tröten gewünscht, aber klanglich ist die RS allererste Sahne. Standgeräusch: 98 dB

Dann geht es endlich raus auf die Piste. Die ersten Runden fahren wir noch etwas verhalten - Reifen und Motor aufwärmen und so. Zeit, sich noch einmal kurz die Bedientaster, das Cockpit und die vielen Designs anzusehen. Mithilfe des Joysticks links am Lenker gelingt die Bedienung nahezu spielerisch. Die Mappings umzuschalten geht fix und wir entscheiden uns natürlich für den Rider-Modus, den wir zuvor auf "volle Kanne" individualisiert haben.

Beim Angasen empfiehlt sich dann der konzentrierte Blick auf die Straße. Wahnsinn, wie spielerisch leicht die RS durch Kurven marschiert. Und beim Rausballern am Kurvenende zeigt einem der Triple dann endgültig, wo der Frosch die Locken hat. Dank der QuickShifters sind Schaltvorgänge eine wahre Wonne und auch die Brembo-Stylemas überzeugen kompletto. So schnell, wie die Triumph von 0 auf 100 km/h ist (3,1 Sek.), so schnell steht sie auch wieder. Besonders beeindruckend ist es, wie willig der Triple bis auf 11.500 UMin hochwirbelt. Was aber nicht heißen soll, dass man in unbedingt drehen müsste, um Leistung abzurufen - im Gegenteil, auch untenrum bietet der Motor Leistung satt. 

In der Stadt und auf der Landstraße wird aus dem wilden Tier dann - falls gewünscht - ein braves Schmusekätzchen. Man kann leise fahren, man kann schaltfaul fahren, man kann dank des wunderbaren Fahrwerks auch komfortabel durch die Gegend cruisen. Apropos Fahrwerk: Öhlins lässt grüßen! Vorne werkelt eine NIX30 USD-Gabel, hinten ein TTX36 Monoshock-Federbein. Das Fahrwerk ist komplett einstellbar, auf eine elektronische Einstellmöglichkeit hat Triumph aber zugunsten des Preises verzichtet - gute Entscheidung!

Fazit - was bleibt hängen

Motorrad fahren macht Spaß! Wer das noch nicht weiß, sollte mal kurz eine Runde mit der neuen Speed Triple RS 1200 machen. Egal ob auch Landstraße, Autobahn oder gar Rennstrecke: Dieses Bike lässt einen stets mit einem breiten Grinsen unter dem Helm durch die Gegend kacheln.
 
Sie ist trotz der vielen technischen Schmankerl ein zugängliches Bikes - obwohl man natürlich ob der brachialen Leistung jede Fahrt mit Respekt angehen sollte. Dennoch versprüht das präzise Fahrwerk und das entsprechend skalpellhafte Handling jede Menge Vertrauen. Triumph ist mit der 1200 RS wirklich ein extrem gutes Naked-Bike gelungen, dass aufgrund des gebotenen auch im Wettbewerbsumfeld preislich sehr gut dasteht. Unbedingt mal Probefahren, aber vorher sicherheitshalber den Kontostand checken. Sonst lieber zu Hause bleiben ...

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 17.900€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 11.000€
  • Baujahre: Speed Triple seit 2005
  • Verfügbarkeit: 1200 RS seit 2021
  • Farben: grau, schwarz
Pro & Kontra
Pro:
  • elastischer und kräftiger Motor
  • fauchender Triple-Sound
  • präzises Fahrwerk und kräftige Bremsen
  • trotz Leistung einfach zu fahren
  • entspannte, aufrechte Sitzposition
  • komplette technische Ausstattung
Kontra:
  • sehr geringer Lenkeinschlag
  • Soziusfahrten kaum zumutbar
02.2022: Triumph Speed Triple 1200 RS im Test
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