Triumph Bonneville Speedmaster im Test

Der lässige British-Cruiser von Triumph im Test

Triumph Speedmaster Test Fotos: Motorradtest.de
 
Wer bei Cruisern lediglich an Harley, Indian und neuerdings BMW (R18) denkt, der hat eindeutig einen Hersteller vergessen: Triumph hat mit der Speedmaster ebenfalls einen klassischen Cruiser im Programm, der stilecht und mit britischer Note vorfährt. Jan und Dietmar haben Platz genommen und sind extrem lässig durch die Gegend gecruist. Hier unser gechillter Fahrbericht.

Schicker Dampfer

Die Speedmaster sieht schon im Stand betörend aus, wie sie so lässig dasteht bei Triumph Hamburg. Bevor wir es vergessen: Genau dieses Bike oben könnt Ihr dort als Vorführer für 13.280 Euro käuflich erwerben, wenn Ihr Euch beeilt. Sie hat 16 Zoll Felgen vorne und hinten, weit nach vorne verlegte Fußrasten, einen sehr weit zum Fahrer geneigten Lenker und eine sehr niedrige Sitzposition von nur 705 mm. Genau das richtige Bike also für genüssliches dahinschrubbern ohne Stress. Die alltäglichen Sorgen oder sonstiges negatives Gedankengut streift man bereits beim Aufsitzen ab. Der Kniewinkel ist entspannt, die Arme sind entspannt, der Fahrer ist entspannt. 
Farben
 
Die Speedmaster kostet 14.395 Euro und kommt in den drei Farben rot, schwarz und schwarz-weiß. Die Optik ist wirklich hinreißend, was auch an den dicken Edelstahl-Tüten sowie an der Stahrrahmen-Optik liegt. In Wahrheit federt hinten natürlich ein modernes Mono-Federbein mit Umlenkung, welches in der Federvorspannung eingestellt werden kann. Sehr schön und typisch Triumph ist auch die Vergaser-Optik hinter dem Zylinder. Die Speedmaster ist für einen Cruiser weder besonders groß noch besonders klein und wiegt akzeptable 263 kg. Im Gegensatz zu Harley & Co. ist die Maschine also auch für normalsterbliche Menschen manövrier- und beherrschbar, was auch für die Fahrerei gilt.
Abmessungen Speedmaster So lässig sitzt man auf einer Triumph Speedmaster Jahrgang 2022. 

360 Grad Rundgang um die Triumph Bonneville Speedmaster

Cockpit Voll-LED Lampen hinten

Technisch gut ausgestattet

Die Triumph Speedmaster kommt mit Voll-LED Licht, abschaltbarer Traktionskontrolle, Tempomat, den Fahrmodi Rain und Road sowie einer elektr. Wegfahrsperre. Das Cockpit zeigt analog die Geschwindigkeit und digital über ein LC-Display den Gang, den Verbrauch, die Restreichweite und sogar die Drehzahl an. Ein Bordcomputer ist also auch dabei und Bedienung dieser Dinge gelingt ohne Blick in das Handbuch.

Sehr schön finden wir den Scheinwerfer, der trotz LED klassisch aussieht. Es gibt einen extra-Schalter zum Umschalten von Abblendlicht auf Tagfahrlicht und auch die Blinker sind in LED-Technik ausgeführt. Sogar die Kennzeichenbeleuchtung ist hier LED, was will man mehr!

An unserem Testbike gibt es die optional erhältlichen Heizgriffe sowie einen Motorschutzbügel und eine Seitentasche, die dem Beifahrer allerdings dem sicheren Stand auf den Fußrasten erschwert. Naja, kann man zur Not ja abbauen.

1200er Bonneville Motor

So fährt sie sich

Bevor es los geht, machen wir wie immer einen Soundcheck (siehe rechts oben). Herrlich bassig brummelt der 1200er Reihentwin mit 270 Grad Hubzapfenversatz vor sich hin. Das Standgeräusch ist mit 94 dbA akzeptabel, trotzdem hört sich das Bike mächtig an. Alles andere hätte uns mit Blick auf die beiden massigen Endrohre allerdings auch überrascht. 
 
Der Motor schiebt kräftig an, schon bei 4.000 Umin erreicht er sein max. Drehmoment von 106 Nm. Das ist im Vergleich zu anderen Cruisern zwar nicht furcheinflößend, aber trotzdem mehr als genug für kraftvollen Schub und lässige Überholmanöver. Den Motor kennen wir übrigens schon aus der Speed Twin und aus der Bonneville T120. Er verhilft dem Bike zu einer sportlichen Fahrweise, die wir der Speedmaster so gar nicht zugetraut hätten. Allerdings ist die Schräglagenfreiheit eingeschränkt, auch deshalb und wegen des Gewichts ist die Speedmaster am Ende dann doch etwas behäbiger als ihre beiden Motor-Mitstreiter.
 
Fahrwerk, Bremsen, Komfort, Bedienung etc. sind bei der Speedmaster unauffällig - was zumeist ein gutes Zeichen ist. Die niedrigen Federwege lassen einen zwar schon das eine oder andere Schlagloch spüren, aber wer fährt mit der Bonneville schon durch Schlaglöcher? Der Sitzkomfort ist angenehm und eine lässige Fahrweise mit den Beinen weit vorne lassen jede Fahrt wir einen Kurzurlaub wirken. Na klar, die Speedmaster ist weder ein Sport- noch ein Reisemotorrad (dazu wäre der Tank auch viel zu klein). Also kein Allrounder, aber welcher Cruiser kann schon damit aufwarten. Sie hat dafür andere Qualitäten und unter allen Cruisern, die wir in der letzten Zeit so gefahren sind, ist die Speedmaster sicherlich eine der Zugänglichsten. 

Fazit - was bleibt hängen

Die Triumph Speedmaster ist optisch eine Augenweide und erfreut ihren Besitzer mit vielen liebevollen Details. Sie ist super verarbeitet, man möchte sie am liebsten ins Wohnzimmer stellen. Dort gehört sie aber nicht hin, denn sie fährt sich auch super. Für einen Cruiser geradezu federleicht, eignet sie sich auch für Personen unter 100 kg. Sound, Motor und Fahrverhalten machen aus jeder Ausfahrt ein kleines Erlebnis - so soll das sein!
 
Unsere Testmaschine haben wir von Q-Bike Triumph Hamburg zur Verfügung gestellt bekommen. Dort steht sie als Vorführer mit ca. 4.000 km für 13.280 Euro zum Verkauf. Dabei sind Motorschutzbügel, Tasche, Heizgriffe und eine Restgarantie bis 1/2026. Deal!

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 14.395 €
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 12.000€
  • Verfügbarkeit: seit 2002
  • Farben: rot, schwarz, schwarz-weiß
Pro & Kontra
Pro:
  • lässiger Auftritt
  • lässige Sitzposition
  • lässige Leistung
  • lässiges Dahingleiten
  • hochwertige Verarbeitung und liebevolle Details
Kontra:
  • Lenker schlägt beim starken Einschlagen gegen die Knie
  • Bremsleistung hinten 1b
  • Soziuskomfort 1b
10 2022: Triumph Bonneville Speedmaster im Test
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