Fahrbericht KAWASAKI Z900RS

Retro meets High Tech

image

Früher war alles besser! Naja, vielleicht einigen wir uns in diesem Fall auf früher war manches hübscher. Denn in der Tat  ist Kawasaki nicht der einzige Hersteller, der versucht das gelungene Retro-Design zeitlos schöner Klassiker mit den heute weitaus besseren technischen Möglichkeiten in Verbindung zu bringen. Eine Herausforderung, die bei weitem nicht immer gelingt. Wie gut „RETRO meets HIGH TECH“ bei der  KAWASAKI Z900RS umsetzbar war und was sonst noch in dem Bike steckt wollen wir in diesem Test für Euch herausfinden.

Einleitung

Auf dem Weg zu unserem Test der Z900RS hatte ich ehrlich gesagt noch gar keine richtige Meinung zu der Maschine. Das lag nicht nur daran, dass ich diese noch nicht gefahren bin sondern der Grund hierfür war in erster Linie, dass ich KAWA bislang eher mit quietschgrünen Yoghurtbechern in Verbindung gebracht hatte. Die haben zwar sicher ihre Berechtigung und auch Fangemeinde – sind aber eben nicht so mein Ding. Doch bereits nach wenigen Augenblicken auf dem Hof des Kawasaki Händlers wurde mir klar: Meine persönliche Einstellung könnte sich als äußerst unvollständig erweisen und wird nach dem heutigen Tage vermutlich so nicht haltbar sein.

image image image image

Das soll sie können

Man hat bei Kawasaki in Japan das Feld „Retromarkt“ lange der Konkurrenz überlassen. Umso erfreulicher nun dieser wirklich gelungene Wurf. Im Vergleich zum Basismodell der Z 900 wurde einiges verändert: Steuerzeiten, Verdichtung, Schwungmasse, Leistung, Anti-Hopping Kupplung, Übersetzung, Zylinder und Gehäuse, Gabel, Radstand, Radialbremsen, Fahrwerk, Sitzhöhe…. Nicht zu vergessen natürlich das gelungene Design (Tank, Heckbürzel mit einer LED-Rückleuchte, die eine Glühbirne sein könnte, Speichenräder, angedeutete Kühlrippen und Cockpit mit Rundinstrumenten). So denkt man - Basis hin oder her - eher an die Z1 aus den Siebzigern als an die Schwester Z 900 von heute und erlebt ein dementsprechend nostalgisches Fahrgefühl.


image

So fährt sie sich

Auf der Z 900 RS sitzt es sich angenehm und bequem. Mit 40 Milli­meter mehr Sitzhöhe als auf der Z 900 kommen auch größere Fahrer auf der Maschine zurecht. Man sitzt quasi aufrecht auf der RS mit ihrem breiten und relativ hohen Lenker. Wir brauchten einen kleinen Moment um uns damit anzufreunden und das berechtigte Vertrauen in die Maschine zu gewinnen. Aber bereits nach kurzer Anfreundungsphase machte uns die Kawa richtig Spaß und schwang fröhlich mit uns durch die Kurven. Gechilltes Drehmomentsurfen mit herrlichem Sounderlebnis. Auch da hat man sich offenbar Mühe gegeben und tatsächlich Sounddesign betrieben. Die Anti-Hopping Kupplung ist leichtgängig, das ABS regelt früh, aber feinfühlig und die Traktionskontrolle lässt sich in drei Stufen regeln. Wer mag kann bei abgestellter Traktionskontrolle das Vorderrad durchaus auch mal aufsteigen lassen. Alles in allem ist es aber ein gemütliches Cruisen durch die herbstliche Landschaft und die Z verrichtet ihren Dienst dabei absolut zuverlässig.

Fazit - was bleibt hängen

Ein wirklich gelungenes Bike welches wirklich Spaß macht aber dabei vor allen Dingen wirklich gut aussieht. Nun kann man natürlich immer noch etwas zu meckern finden. So mag es unter den extremeren Retrofans welche geben, die im Vergleich zur legendären Z1 zum Beispiel die beidseitigen Federbeine vermissen. Oder das LCD Zwischen den Rundinstrumenten als überflüssig empfinden. Am auffälligsten fehlt der Z9000 RS im Vergleich zur Z1 aber sicher das Ausspuffsystem mit 4 Schalldämpfern. Aber wer dieses unbedingt möchte kann sich diesen Wunsch für etwa 3000€ bei der Firma Hattech erfüllen https://www.hattech.de/380-kawasaki/z900-rs-z900-rs-cafe. Ansonsten war sich die Motorradtest-Crew ausnahmsweise einig, dass die Z900 RS in Candytone Brown eine noch bessere Figur macht als unser Testmodell in Sparkle Black was uns die 300€ Aufpreis in jedem Fall wert wäre. Aber das ist natürlich am Ende Geschmackssache.

Die Testmaschine wurde uns freundlicherweise von Heller & Soltau zur Verfügung gestellt.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: ab 11.695 €
  • Baujahre: 2018
  • Verfügbarkeit: ab 2018
  • Farben: Candytone Brown / Candytone Orange, Metallic Matte Covert Khaki / Flat Ebony, Metallic Spark Black
Pro & Kontra
Pro:
  • Gelungenes Design
  • Präzises Fahrverhalten
  • Dufte Sound
Kontra:
  • Haltegriffe für den Sozius fehlen
10 2018: Fahrbericht KAWASAKI Z900RS
An unhandled error has occurred. Reload 🗙