Test: Honda NC 750 X

Abenteuer light

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Diese Honda fungiert als Einsteigerbike für Adventure-Interessenten. Kann das gut gehen? Mit nur 55 PS auf große Fahrt? Ein gebrauchtes Exemplar unterzog sich unserem Test.

Zurückhaltendes Design

Gut steht sie da, die Honda NC 750 X von Motofun in Kaltenkirchen. Sie ist erst ein Jahr alt und hat nur 4.300 Kilometer runter. Nicht viel für jedes Bike, da ist der gute Zustand kein Wunder. Mit 6.250 Euro und einem Jahr Garantie rollt sie zum neuen Besitzer, neu steht sie mit knapp 8.000 Euro in der Preisliste.

Seit 2015 wird die NC gebaut und ist wie gesagt das Einsteigerbike in diesem Bereich. Ein modern gestyltes zudem, welches auf die Harcore-Optik von KTM oder Ducati ausdrücklich verzichtet.

Ansonsten hat sie alles, was ein Adventure-Bike so auszeichnet. Aufnahmen für die Gepäckkoffer, das größere Windschild und die hohe Sitzposition sind bei diesen Bikes Standard. Was es zusätzlich gibt: Der Tank ist nicht da, wo man ihn vermutet, sondern hinten unter der Sitzbank. Der „Tank“ vor dem Fahrer hingegen lässt sich aufklappen und gibt ein 22 Liter großes, zusätzliches Gepäckfach frei. Das ist fast so praktisch wie bei einem Roller.

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So viel können 55 PS bewegen

Dann mal draufsitzen. Immerhin 830 Millimeter Sitzhöhe gilt es zu erklimmen, was aber bei dem 1,84 Meter großen Dietmar keine Probleme bereitet. Der Lenker ist wie in dieser Klasse üblich ziemlich breit. Serienmäßig verfügt die Honda NC 750 X über ein Tag wie Nacht gut ablesbares Farbdisplay.

Für den Vortrieb ist hier ein Reihentwin mit 55 PS zuständig. Ja, und auch dieser sorgt mit dem ungewöhnlichen Hubzapfenversatz (allmählich glaube ich, der ist mittlerweile Standard) für einen etwas rauheren Lauf und Klang. Man fragt sich natürlich irgendwann, warum die Hersteller den V2 immer imitieren, aber kaum selbst bauen?

55 PS sind nun nicht gerade die Welt. Aber wie so oft kommt es auf die Betrachtungsweise an. 55 PS reichen in dieser Maschine aus, um die Welt vielleicht nicht in 80 Tagen, aber überhaupt zu umrunden. Das Drehmoment des großen Motors mit der schonenden Leistungsausbeute beträgt 68 Newton bei 4.750 Umdrehungen. Dieser Motor kommt nicht nur von unten, es bleibt ihm nichts anderes übrig: Der rote Bereich beginnt schon bei 6.500 Umdrehungen.

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Sehr wendige Adventure

Dafür, dass er ohne Fahrer mindestens 220 Kilo (maximal 429 Kilo) nach vorne schieben muss, macht er seine Sache sehr gut. Es geht zügig, aber gemessen voran, ein Racer ist die NC sowieso nicht. Sparsam ist sie: mit 3,5 Litern aus dem 14,1 Liter-Gefäß ist die Reichweite gut.

Das Fahrwerk unterstützt das Ganze mit viel Komfort, vor allem aber mit einer ungewöhnlichen Wendigkeit. Adventures gelten gemeinhin nicht als wieselflink, aber die Honda NC 750 X geht immerhin in diese Richtung. Mit der sehr aufrechten Sitzposition hat man die Fuhre jederzeit voll im Griff. Insgesamt fühlt sich die Honda viel kleiner und leichter an, als sie wirklich ist. Auch die Bremsen mit serienmäßigem ABS können überzeugen. Zwar ist die Handkraft leicht erhöht, aber trotz Einzelscheibe vorn bringen die Bremsen Ross und Reiter sicher zum Stehen.

Was man noch machen könnte: In eine größere Scheibe investieren. Der Windschutz ist okay, aber mehr nicht. Das würde die Langstreckentauglichkeit stark erhöhen.

Fazit

Insgesamt ist diese Honda eine Überraschung. Wir hätten nicht gedacht, dass die Kombination aus dem vergleichsweise leistungsschwachen Motor und der großen Adventure-Karosserie so viel Fahrspaß bringt.

Praktisch ist der Honda bis auf den Windschutz fast nichts vorzuwerfen, sie ist eben durch und durch eine Honda. Denn mal los und gute Reise!

Preis / Verfügbarkeit / Farben / Baujahre

  • Preis: 7.775€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 4.900€
  • Baujahre: seit 2015
  • Verfügbarkeit: sehr gut
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