Test der Yamaha Tracer 9 GT
Klasse Cross-Over Bike für Sport UND Touring
Die Yamaha Tracer 9 GT ist die Nachfolgerin der Tracer 900 GT. Anders als bei vielen anderen 2021er Facelifts wurde nicht nur die Euro-5 Homologierung vorgenommen, sondern beinahe ein komplett neues Bike auf die Beine gestellt. Was die Tracer 9 GT an Updates bekommen hat und wie sie sich fährt erfährst Du in diesem Test.
So steht sie da
Die Liste der Neuerungen ist bei der Tracer 9 GT echt lang: Der Motor hat 4 PS an Mehrleistung und 5 Nm mehr Drehmoment ist natürlich auf Euro-5 getrimmt. Der Hubraum hat um 42 ccm auf nunmehr 889 ccm zugelegt. Es gibt einen neuen Rahmen, wobei der Lenkkopf etwas nach hinten gewandert ist, dafür wurde die Schwinge um 14 mm verlängert - was ein stabileres Fahrverhalten und besseren Geradeauslauf bewirken soll.Das soll sie können
Das zweiteilige TFT-Display sieht zwar im ersten Moment beeindruckend aus, so richtige Begeisterung will bei uns aber trotzdem nicht aufkommen. Im Gegensatz zu den Displays von KTM & BMW beispielsweise sind die Anzeigen doch recht klein geraten. Aber das ist meckern auf hohem Niveau, das Cockpit ist bei der 9 GT gegenüber der Vorgängerin schon ein großer Schritt nach vorne.
Etwas fummelig gestaltet sich allerdings die Bedienung mit dem drückbaren Rädchenschalter rechts. Die Druckfunktion ist schwergängig, das Drehen ist dagegen zu leichtgängig. Das führt dazu, das man häufig eine ungewollte Funktion aufruft. Besser sind da die beiden Schalter auf der linken Seite, mit denen man leicht und verständlich die vier Fahrmodi sowie die Traktionskontrolle einstellen kann.
Die Beleuchtung ist komplett LED und die Lampenmaske vorne nicht so zyklopenhaft wie bei der MT-09. Die GT hat sogar Kurvenlicht serienmässig an Bord, für Vielfahrer ein lobenswertes Feature.
So fährt sie sich
Die Sitzprobe fällt erwartungsgemäß positiv aus. Fahrer und Beifahrer haben ordentlich Platz, wobei die Sitzhöhe entweder auf 810 mm oder auf 825 mm eingestellt werden kann. Die ältere Tracer 900 GT war hier mit 850 mm deutlich höher. Man sitzt auf der neuen Tracer 9 GT eher in als auf der Maschine. Die aufrechte Sitzposition und der breite Lenker vermitteln dem Fahrer sofort Adventure-Bike Feeling und volle Kontrolle. Das moderate Gewicht von vollgetankt 220 kg lässt die GT schon auf den ersten Metern sehr wendig erscheinen. Im Vergleich zu "großen" Reise-Enduros wirkt alles ein bisschen kleiner und dadurch eben auch handlicher.Fazit - was bleibt hängen
Die Tracer 9 GT ist eine richtig gute Weiterentwicklung der sowieso schon guten Tracer 900 GT. Sie wurde zwar 1.500 Euro teurer, hat dafür aber auch technisch ordentlich zugelegt. Alleine schon das gut funktionierende semi-aktive Fahrwerk rechtfertigt den Aufpreis.Ebenfalls gerechtfertigt ist der Aufpreis der GT gegenüber der Standard Tracer 9. Die kostet zwar 1.500 Euro weniger als die GT, dafür muss man aber auch auf viele leckere Dinge wie Koffer, QuickShifter, semiaktives Fahrwerk und Kurvenlicht verzichten. Wenn man diese Features zusammenrechnet, muss sich eher wundern, warum der Preisabstand nicht größer ist. Ganz klar: Die GT ist der bessere Deal!
Das Testbike wurde uns zur Verfügung gestellt von Motorrad-Ruser aus Haseldorf - vielen Dank.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 13.999 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 10.000€
- Baujahre: seit 2021
- Farben: rot, dunkelgrün, silberblau