








Kawasaki Versys 1100 SE im Test
Der einzige 4-Zylinder Cross-Over mit Adventure-Anleihen im Test
Fotos: Motorradtest.de
Cross-Over oder Adventure-Bike?
Die Kawasaki Versys war schon immer ein besonderes Motorrad: Ein Adventure-Bike mit Reihenvierzylinder-Motor gibt es sonst nämlich nirgends. Aber ist sie überhaupt ein Adventure-Bike oder ist die Versys mit ihrem 17 Zoll Vorderrad nicht doch eher ein Cross-Over Bike? Streng genommen ist sie tatsächlich ein Cross-Over, sie fühlt sich im Sattel aber ganz klar nach Adventure nach, obwohl sie natürlich für das Gelände überhaupt nicht geeignet ist. Die neue Versys 1100 (ohne SE) gibt es leider nur in Schwarz-Grau, die von uns getestete SE gibt es zumindest in zwei Farben. Das wäre dann auch schon der erste Verbesserungsvorschlag an Kawasaki: Mehr Farben, bitte.
Farben der SE: Grau-Schwarz-Grün oder Weiß-Schwarz.
Die Unterschiede zwischen der Standard-Versys und der SE liegen aber nicht nur in der Farbe - die SE glänzt vor allem mit dem semi-aktiven, elektronisch verstellbaren Skyhook Fahrwerk, welches tadellos funktioniert. Außerdem gibt es in Serie Heizgriffe, einen QuickShifter, Handy-Connectivity mit Sprachsteuerung, ein adaptives Kurvenlicht, Handprotektoren sowie ein TFT-Display. Die zugegeben spürbaren Unterschiede lässt sich Kawasaki allerdings teuer bezahlen: Die SE kostet mit 17.745 Euro satte 3.800 Euro mehr als die Standard-Versys.
Sitzbank: Sehr bequem.
Wer dann auch noch die Ausstattungsvariante "Grand Tourer" mit 28 Liter Koffern inkl. Innentaschen, Tankpad, Dekorteilen, LED-Nebelscheinwerfer, 47 Liter Topcase, Sturzpads und GPS-Halterung dazu bucht, landet bei knapp unter 20.000 Euro. Hört sich nach viel an, ein Blick beim Wettbewerb lässt die Kritiker aber ganz schnell verstummen.
360 Grad Rundgang um die Kawasaki Versys 1100 SE
Technik der neuen Versys 1100 SE
Das Cockpit der 1100er wurde zwar überarbeitet, die Kombi aus analogen Drehzahlmesser und digitalem Display wurde aber beibehalten. Uns gefällt das gut, aber der eine oder andere wird sich fragen, ob ein größeres TFT-Display nicht zeitgemäßer gewesen wäre.
Die Ausstattung der Versys SE ist super: Es gibt Kurven-ABS, drei feste und ein konfigurierbaren Fahrmodus, und jede Menge Spielkram wie z.B. die Anzeige von G-Kräften (Beschleunigung und Verzögerung) und sogar eine Lean-Angle (Schräglagen) Anzeige. Das Cockpit ist wirklich extrem auskunftsfreudig und die Anzeigen sind sehr gelungen, weil gut ablesbar. Es gibt zwei Anzeige-Modi und natürlich lässt die Versys SE auch mit einem Smartphone koppeln.
Die dazugehörige Rideology-App gefällt uns allerdings gar nicht. Wir haben z.B. keine Möglichkeit gefunden, eine Navigation auf das Display zu legen und die vorhandenen Funktionen der App sind aus unserer Sicht eher Spielkram. Nun ja, vermutlich wird es da demnächst ein Update geben und vermutlich dann auch zumindest eine Pfeil-Navigation - warten wir mal ab...
Beim Licht macht Kawasaki (fast) alles richtig: Voll-LED ist vorhanden, ebenso eine Warnblinkanlage sowie ein sehr schön in die Verkleidung integriertes Kurvenlicht. Für uns allerdings nicht nachvollziehbar ist die fehlende Blinker-Rückstellung.
Serien Endschalldämpfer. Etwas klobig, klingt aber gut!
So fährt sie sich
Die neue Versys klingt auch mit dem Serien-Endschalldämpfer sehr potent. Überraschend gut hat uns auch der Sound im Sattel gefallen. Gerade im Vergleich zum Schwestermodell Ninja 1100 hat die Versys 1100 offenbar ein stärkeres Update bei der Airbox erhalten. Jedenfalls klingt das Ansaug-Geräusch echt amtlich. Den Soundcheck gibt es wie immer rechts oben.
Neuer Vierzylinder mit jetzt 1.099 ccm und 135 PS sowie 112 Nm bei 7.600 Umin.
Bremsanlage vorne: 4-Kolben Festsättel an 310er Doppelscheiben, radial verschraubt. Bremst gut!
Bedienung dank vieler Tasten logisch und gut. Aber diese USB-Dose! Fazit
Die neue Versys 1100 SE ist eine konsequente Weiterentwicklung der schon sehr guten Versys 1000 SE. Sie hat jetzt spürbar mehr Dampf, vor allem untenrum, und ist in der SE-Version in Serie mit Kurvenlicht, semiaktiven Skyhook-Fahrwerk, Tempomat, QuickShifter etc. sehr gut ausgestattet. Sie kann gleichermaßen reisen, cruisen, chillen und rasen - welches Bike kann das schon von sich behaupten?Wie wäre es mit einer Probefahrt bei Heller & Soltau im schönen Sankt Michaelisdonn? Dort steht die Versys 1100 als Vorführer und es gibt wunderbare Landstraßen, auf den denen ihr der Maschine mal so richtig auf den Zahn fühlen könnt.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 17.745 €
- Gebraucht (Versys 1000, ca. 3 Jahre alt): 10.000€
- Verfügbarkeit: 1100 seit 2025
- Farben: Schwarz-Grün, Weiß







































