Hersteller-Infos SUZUKI

Way of life!

Foto: SUZUKI


Die Geschichte der Firma Suzuki geht zurück bis in das Jahr 1909 nach Hamamatsu in Japan, rund 220 Kilometer südwestlich von Tokio. Dort gründete der damals gerade 22-jährige Zimmermann Michio Suzuki das Unternehmen, welches seinerzeit allerdings nicht das geringste mit Fahrzeugen im Sinn hatte. Vielmehr wurden bei Suzuki Webstühle gefertigt.

Michio Suzuki (Foto: Werks-Archiv)


1920 wird das Unternehmen mit 500‘000 Yen in die Kapitalgesellschaft Suzuki Loom Manufacturing Co. mit Michio Suzuki als Präsident umgewandelt und 1949 dann an den Börsen in Tokio, Osaka und Nagoya eingeführt. Erst Ende 1951 entschied sich der Jungunternehmer mit der Entwicklung des "Power Free", einem 36 ccm-Fahrrad-Hilfsmotors, in das Motorradgeschäft einzusteigen.

Im Juni 1952 war der Motor serienreif und wurde bis Jahresende rund 10.000-mal verkauft. Die Maschinen waren mit einem Zweiganggetriebe ausgestattet welches im Leerlauf einen Pedalbetrieb zuließ. Die Nachfrage war so groß, dass im März 1953 die auf 60 Kubik aufgebohrte "Diamond Free"-Version aufgelegt wurde. Die Kombination aus Fahrrad und Einzylinder-Zweitaktmotor hieß ME1 und verfügte über 2 PS bei 4.500 u/min, genug für 45 km/h Spitze. Das Hinterrad wurde über eine Reibrolle angetrieben. 

Erstes Suzuki Moped: "Power Free" mit 36 ccm-Motörchen (Foto: Werks-Archiv)

1954 wird der Firmenname dann in Suzuki Motor Co., Ltd. geändert und die Entwicklung vom Webstuhl zum Feuerstuhl war so erfolgversprechend, dass Suzuki seinem Zweitakt-Prinzip ein Vierteljahrhundert lang die Treue hielt. )
Aber der Reihe nach: Das erste vollwertige Suzuki-Motorrad war die Zweizylinder-Zweitakt-Colleda, das erfolgreiche Modell Colleda TT erschien im Jahr 1956. „Colleda“ heißt übrigens etwa so viel wie „das ist es“ und kurzum das war es auch. Denn keine andere Maschine aus japanischer Produktion wies seinerzeit so viele fortschrittliche Details auf: der 7:0 verdichtete Viertakter mit zwei Ventilen hatte drei PS, Fliehkraftzündung, Dreiganggetriebe und Kickstarter und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von stolzen 75 km/h. Mit der Colleda beteiligte sich Suzuki am zweiten Mount-Fuji-Bergrennen - und gewann. Logische Konsequenz des Erfolges: die Fertigung von Textilmaschinen wurde stark zurückgefahren und man firmierte nun als SUZUKI Motor Co. Ltd.. Das typische Suzuki „s“, wie man es heute kennt, wurde übrigens im Jahr 1958 als Markenzeichen eingeführt.

Anfang der 60´er Jahre: Jugendliche ließen sich die Haare lang wachsen, trugen Bluejeans und hörten Beat-Musik. Die kargen Nachkriegsjahre waren überstanden und voller Stolz sprach man vom "Deutschen Wirtschaftswunder“. Kleine Autos verdrängten die Motorräder als günstiges Fortbewegungsmittel aber die rebellische Generation entdeckte das Bike als Spielzeug für Spaß, Sport und Abenteuer. "born to be wild" – man kehrte der spießigen, bürgerlichen Gesellschaft den Rücken zu und nicht nur die Beatles, sondern auch Suzuki war dabei.

Das Motorradgeschäft in Deutschland war inzwischen rückläufig. Von 39 Motorradfirmen im Jahr 1951 blieben 1960 gerade einmal acht übrig. 1962 produzierte SUZUKI hingegen bereits 84.224 Fünfziger, 77.300 125er und 4.055 250er - der Siegeszug der japanischen Motorräder hatte also begonnen.

1963 wurde schließlich, die erste Auslandstochter der Firma, die US SUZUKI Motor Corporation mit Sitz in Los Angeles gegründet. Suzuki ist aber nicht nur mit den Motorrädern sondern auch mit Bootsmotoren und Automobilen erfolgreich im Geschäft und wächst weiter. Ein Grund für den Erfolg sind natürlich auch die zahlreichen sportlichen Erfolge des letzten Jahrtausends. So nimmt SUZUKI 1960 erstmals beim Isle of Man TT-Rennen in der 125 cm³ Klasse teil. Im Juni 1962 gewinnt Suzuki die 50er-Klasse bei der Tourist Trophy (TT) auf der Isle of Man und erringt im August 1982 den sechsten Weltmeisterschaftstitel in der MotoCross-WM der 500er-Klasse, gefolgt vom siebten aufeinanderfolgenden Titel in der Konstrukteurs-WM der 500er-Klasse im Grand-Prix-Rennsport im September. 1983 gewinnt SUZUKI den Langstreckenwettbewerb der Motorradweltmeisterschaft und im August 1984 zum zehnten Mal in Folge den 125er-Titel in der MotoCross-WM. 1985 belegt dann die GSX-R 750 bei Ihrem Debüt beim 24-Stunden-Langstreckenrennen von Le Mans auf Anhieb den ersten sowie zweiten Platz und im September 1987 gewinnt man die Konstrukteurs-Wertung bei der Langstrecken-WM.

Mit acht Modellen startete man in die Saison 1972: Neben dem Twin T250, folgten die Dreizylinder-Varianten GT-380, GT-550 und GT-750 auch bekannt unter dem Namen „Wasserbüffel“. Dieser darf heute zu Recht zu den sehr begehrten Oldtimer-Motorrädern gezählt werden. Als Sondermodelle gab es die RV 50 und RV 90 die als Schrumpflinge mit dicken Ballonreifen ihren ganz eigenen Charme mit sich brachten. Und dann gab es mit den Enduros TS 125 und TS 250 noch die Maschinen fürs Gelände. All diese Modelle überzeugten durch Qualität, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit.

Suzuki bietet mehrere erfolgreiche Modellreihen in Deutschland an. Die RE5 Wankel, die ab 1974 von Suzuki gebaut wird will hier allerdings scheinbar niemand haben. Von 26.000 hergestellten RE5 fanden laut Suzuki keine 70 Stück den Weg auf den deutschen Markt. Die anderen Modellreihen genossen hier deutlich mehr Ansehen:

GS: Die Premiere der ersten Suzuki Viertakter erfolgte zur IFMA 1976, der Serienlauf war im Dezember. Der Dohc-Twin - Ventilbetätigung über Tassenstößel - verfügte über eine zahnradgetriebene Ausgleichswelle und Sechsganggetriebe sowie eine Trommelbremse hinten. Zeitgleich wurden die anderen Viertakter GS 750 und GS 550 vorgestellt. Die GS-Motoren glänzten durch ihre Robustheit und das sauber zu schaltende Getriebe, was ich anhand meines damals ersten eigenen Bikes einer Suzuki GS 400 L nur bestätigen kann. Mit der GS 850 und GS1100 wurde der 2-Ventiler sogar noch bis 1986 hergestellt und bis 1988 verkauft.

GSX: Auch im Tourenbereich setzte man mit der GSX-Baureihe 1979 auf die 4-Ventil-Motoren-Generation. Die ersten GSX leisteten 27 PS, ab 1982 wurde die GSX serienmäßig mit 17 PS ausgeliefert. 1981 erschien mit der GSX 250 E Black Hawk ein auf 500 Stück limitiertes Sondermodell, was nur optisch vom Serienmodell unterschied. Bei den Modellen von 1982 sank die Sitzhöhe auf 760 mm und sie erhielten das Katana-Styling. 1983 wurde die GSX 250 E vom Markt genommen.

Katana: Von 1980 bis 1984 stellte man bei Suzuki die Katana her. Die Neuauflage der Katana 1100 im Jahr 1990 gab es leider nur in Japan. Von allen Katana-Maschinen hielt sich die EM-Variante noch am engsten an die Basis, der Motor verfügte, wie das spätere T-Modell, über Gleichdruckvergaser und Transistorzündung. Der Rest stammte mehr oder minder unverändert von der 550 E. Die kurz darauf gezeigten 650er Katana brachte ebenfalls kaum Neuerungen mit sich. Im Wesentlichen war es die Kette zum Hinterrad, die die beiden voneinander trennte. Wie bei den anderen Katana-Modellen verhinderte auch in diesem Fall die Preisgestaltung größere Verkaufserfolge. Und so konnten die letzten 550er Katanas 1983 nur mit Preisnachlässen verkauft werden.

GSX-R: Die GSX-R-Modelle waren mit ihrer Vollverkleidung, einem völlig neu konstruierten Alu-Fahrwerk und einem drehfreudigen Motor bei geringem Leergewicht die ersten Supersport-Motorräder für die Straße.

DR: Die DR-Baureihe vertritt die Enduros im Hause Suzuki. Mit der DR BIG wurde das weltweit größte Einzylinder-Serienmotorrad vorgestellt. Die DR 500 – ich erinnere mich dunkel - hatte es allerdings seinerzeit recht schwer gegen YAMAHA´s beliebten Klassiker XT 500.
VS-Intruder: Die Intruder Modelle wurden 1985 vorgestellt und feierten 1986 ihre „Easy-Rider“-Premiere. Sie galten als erste echte Chopper "Made in Japan". Die VX 800 ist ein Touren-Ableger von der Intruder.
Also: Für die Langgabel-Fetischisten ist die Intruder-Baureihe ein akzeptablen Harley-Ersatz. Wer eher gemütlich verreisen möchte, bedient sich der GSX-Tourensportler. Und diejenigen denen es nicht schnell genug gehen kann die flitzen mit 175 PS und fast 300 km/h auf einer Hayabusa über die Autobahn.

Im Mai 2017 beträgt der Marktanteil von Suzuki in Deutschland nur knapp 5 Prozent. Man liegt damit deutlich hinter großen Konkurrenten wie BMW, Honda, Kawasaki oder Yamaha. Es gibt rund 300 Suzuki-Händler in Deutschland, die mit aufgefrischter Modellpalette in die Saison 2017 starten.

Wegen Euro-4 allerdings sind die Modelle GSX-R 600 und 750, VanVan 200, Inazuma 250, Bandit 650 und 1250, GSX 650 F und 1250 F, Hayabusa 1300 und die Cruiser Intruder 800 sowie M 1800 R die vorerst aus dem Programm. Wer aber noch eines dieser Modelle erwerben möchte kann beim Händler nach der Übergangsregelung fragen und versuchen einen guten Preis auszuhandeln.

Den Modellen V-Strom 650 und 1000 bleibt der Euro 4-Tod dank eines Updates erspart und die GSX-S 750 tritt die Nachfolge der unterschätzten GSR 750 an. Für uns neu sind die Viertelliter-Modelle GSX 250 R und V-Strom 250. Beide basieren technisch auf der Inazuma. Und man tritt in Hamamatsu den Kampf um die Krone der 1Liter-Supersportler an. Mit satten 202 PS, drei Fahrmodi, Schlepphebel-Motor mit variabler Einlassventilsteuerung, Race-ABS sowie achtstufiger Traktionskontrolle schickt man die Modelle GSX-R 1000 und GSX-R 1000 R ins Rennen.

Daten

  • Gegründet (Motorrad): 1952
  • Legendär: Suzuki Katana
  • Ausrichtung: Universalist
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