KAWASAKI Versys 1000 S (2021) | TEST (deutsch) - „Jede Strasse - Jederzeit“

„Jede Strasse - Jederzeit“

image Foto: motorradtest.de

 
2019 durften wir bereits die Kawasaki Versys 1000 SE testen, nun - gut zwei Jahre - später haben wir das Vergnügen, das 2021er Modell, die Kawasaki Versys 1000 S genauer unter die Lupe nehmen zu dürfen. Die beiden Motorräder sind nahezu identisch, allerdings verzichtet die S im Vergleich zur SE auf das elektronische Fahrwerk. Ansonsten ist die Kawasaki Versys 1000 S aber ein genauso üppig ausgestattetes Crossover-Reisebike wie die SE Variante. Für diese Art Motorrad eher ungewöhnlich ist der geschmeidige Reihen-Vierzylinder-Motor, welcher bei uns gleich zu Beginn des Tests erste Diskussionen auslöste.

Wie viele Zylinder braucht man zum glücklich sein?

Dietmar und ich waren anfangs der Meinung, bei Reise-Bikes wären eher zwei Zylinder angemessen. Aber bereits nach den ersten Metern unserer Probefahrten korrigierten wir diese nicht ganz unvoreingenommene Ansicht. Denn Sitzposition und Anmutung eines Adventure-Bikes kombiniert mit dem geschmeidigen Reihen-Vierzylinder überzeugte uns vom Fleck weg! Und auch sonst steht die Maschine sehr gut ausgestattet da. Was bekommt man also für sein Geld, wenn man die in der Basisvariante aufgerufenen 14.595 € beim Händler auf den Tisch legt?

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Das soll sie können

Können soll die Versys S fast alles oder um es mit den Worten von Kawasaki zu sagen: „Jede Straße - Jederzeit“! Und für sein Geld bekommt man einiges, denn wenn man sich umschaut, ist es nicht einfach, ein ebenso üppig ausgestattetes Motorrad zu diesem Preis zu finden: Der Verzicht auf das elektronische Fahrwerk spart schon mal rund 2000 € im Vergleich zur SE. Neben der Basisvariante für 14.595 € ab Werk gibt es noch die TOURER für 15.495 €, sowie die GRAND TOURER für 16.595 €.
 
Wir haben für unseren Test eine Tourer, die in Serie bereits die Seitenkoffer (56 Liter) inkl. Innentaschen sowie ein Tankpad enthält. Wer noch mehr Platz benötigt, greift zur Grand Tourer, die zusätzlich noch ein Topcase mit Rückenlehne (47 Liter), LED Nebelscheinwerfer und Sturzpads verbaut hat. Der Aufpreis ist zwar merklich, aber immer noch günstiger als das Zubehör einzeln dazu zu buchen. Alternativ kann man aber natürlich auch auf Gepäcklösungen anderer Hersteller zurückgreifen, dann sollte es noch etwas günstiger werden.

So fährt sie sich

Die Kawasaki Versys 1000 S überzeugt nicht nur durch ihre solide Verarbeitung, auch in Sachen Ausstattung ist sie ganz weit vorn: Kurven-ABS, schräglagenabhängige Traktionskontrolle, drei Fahrmodi (plus einen zusätzlich individuell einstellbaren Modus), ein in beide Richtungen super funktionierender Quickshifter, LED-Kurvenlicht und TFT-Bildschirm samt Smartphone-Connectivity und Kawasaki Rideology-App und vor allem mit Zeiger-  Drehzalinstrument.

Auch der serienmäßige Tempomat, die Griffheizung sowie das große, manuell verstellbare Windschild funktionieren ausgesprochen gut. Besonders beeindruckend, wenn auch etwas ungewöhnlich, finden wir aber den seidenweichen 1.043 ccm Vierzylinder mit seinen 120 PS Spitzenleistung bei 9000 U/min. Die Kawasaki Versys 1000 S stellt sich damit souverän ins begehrte Segment der gehobenen Mittelklasse - eigentlich erstaunlich, dass die Verkaufszahlen nicht besser sind.

Vielleicht liegt es daran, dass sie mit ihren „nur“ 120 PS im Vergleich zu anderen, wie beispielsweise einer BMW S 1000 XR mit ihren 165 Pferden, etwas ins Hintertreffen gerät. Aber Hand aufs Herz: 120 PS sind doch für die meisten mehr als genug oder? Ich war sogar, obwohl ich meine Probefahrt ohne es zu merken im Rain-Modus absolvierte habe ;-), noch angetan von der Kraft dieser Maschine. Aber wie dem auch sei: Es handelt sich ohne Zweifel um ein ausgewachsenes, sehr gut ausgestattetes Reisemotorrad, auf dem sich äußerst bequem (sowohl für Fahrer als auch für den Sozius) auch große Distanzen zurücklegen lassen.

Fazit - was bleibt hängen

Fahrspaß, Tourentauglichkeit, angemessenes Preis-Leistungsverhältnis und sonst noch? Es gibt für uns ehrlich gesagt kaum Kritikpunkte. Das Bike fährt sich wirklich extrem angenehm und smooth. Die aufrechte Adventure Sitzhaltung ist in Verbindung mit dem geschmeidigen Reihenvierer eine tolle Kombination, die auf längeren Touren einiges an Vorzügen mit sich bringt.

Die Optik kann man wie immer diskutieren, aber das ist auch hier Geschmackssache. Die Maschine gibt es übrigens in den beiden Farbkombinationen Pearl Storm Gray / Metallic Diablo Black / Metallic Flat Spark Black  & Emerald Blazed Green / Metallic Diablo Black / Metallic Flat Spark oder kurz gesagt Grau/Schwarz & Grün/Schwarz. Beide finden wir gelungen und ansprechend.

Einzig ein 19“ Vorderrad statt des 17 Zöllers wäre Dietmar und mir vielleicht noch ein Anliegen. Aber auch da scheiden sich die Geister, denn die 17 Zoll vorn sorgen natürlich für ein gutes Einlenkverhalten. So oder so ist die Kawasaki Versys 1000 S aber eine hervorragend gelungene Reisemaschine und Kawa verspricht nicht zu viel! „Jede Straße - Jederzeit“ das können wir mit gutem Gewissen unterschreiben.

Die Testmaschine wurde uns zur Verfügung gestellt von Heller & Soltau.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: ab 14.595 € 
  • Baujahre: ab 2021
  • Verfügbarkeit: ab 2021
  • Farben:

    Pearl Storm Gray / Metallic Diablo Black / Metallic Flat Spark Black   &

    Emerald Blazed Green / Metallic Diablo Black / Metallic Flat Spark

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