Serie: Legendäre Motorräder. Folge 4: Honda CB 750 Four


Foto: Honda In dieser Serie stellen wir legendäre Motorräder in unregelmäßigen Abständen vor. In Folge 4 beschäftigen wir uns mit der legendären Honda CB 750 Four, der Mutter aller Superbikes.


Ja, es ist schon 50 Jahre her. Seit einem halben Jahrhundert ist das erste Großserien-Superbike auf dem Markt, die legendäre Honda CB 750 Four. Sie definierte mit ihrem Reihenvierzylinder und damals sagenhaften 67 PS eine neue Lust am Motorrad, die die anderen Hersteller mit einem Schlag als aussehen ließ. Deren Produkte erreichten weder die Optik noch die Fahrleistungen der 200 km/h schnellen "Four". 

Honda wollte mit dem Motorrad vor allem von seinen Sporterfolgen profitieren. 1966 gab es praktisch keinen Konkurrenten auf der Rennstrecke mehr: In diesem Jahr gewann Honda in allen Hubraumklassen (50/125/250/350/500 cm³) die Motorrad-Konstrukteurs-Weltmeisterschaft und brauchte dringend neue Ziele. Wie also wäre es mit einem Motorrad, welches schnell, sicher und dazu noch bequem war? 

Man kann sich heute den Schock wahrscheinlich gar nicht mehr vorstellen, der die Motorradwelt am 25. Oktober 1968 durchfuhr - als Honda die CB 750 in Tokio der Öffentlichkeit vorstellte. Zu gewagt schien das Vorhaben, zu groß der Abstand zum Rest der Motorradwelt. Kritiker prognostizierten schwere Technikmängel durch die extreme Leistung des Motors, sie sollten bekanntlich unrecht behalten.

Eines jedoch stimmte: Das Fahrwerk war der Leistung unterlegen und wies Schwächen auf. So richtig lange schnell fahren mochte man mit der 750er nicht. Verschiedene Hersteller entwickelten Fahrwerkskits, andere wie der legendäre Tuner Fritz Egli aus der Schweiz boten gleich komplette Rahmen an. 

Deutsche Kunden mussten bis Ende 1969 auf ihre CB 750 warten, wohingegen die USA bevorzugt beliefert wurden. Genug Zeit zum Kaufen ließ Honda seinen potentiellen Kunden, denn die CB 750 Four wurde mit mehreren Modellpflegen fast zehn Jahre lang gebaut. Die Honda geriet so zu einem großartigen Aushängeschild und definierte früh das, was den Hersteller heute noch auszeichnet: Trotz aller Technik und Leistung sind die Motorräder von Honda immer alltagstauglich. 

Nur eines ist die Legende nicht: das erste Superbike mit quer eingebauten Reihen-Vierzylinder. Dieser Titel gebührt der legendären "Mammut" von Friedel Münch aus dem Jahr 1966. Doch von diesen Motorrädern mit NSU-Automotor entstanden insgesamt nur 478 Stück - Honda schaffte über eine halbe Million.

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