Honda Africa Twin im Test
Die nahezu perfekte Reise-Enduro kommt von Honda
Einleitung
Stolz steht sie vor uns, die neue Africa Twin. Am schönsten finden wir eigentlich die Blau-Weiße Version, aber auch unsere Testmaschine in Schwarz ist eine echte Schönheit. "Sieht von vorne aus wie Batman" lautet einer der Kommentare bei unserem YouTube-Testvideo - wir finden, sie sieht vor allem ehrlich und bodenständig aus. Speichenräder, gold lackierte Felgen und gold eloxierte Gabel signalisieren: Du kannst mich auf der Straße fahren, aber viel lieber würde ich mit Dir über Stock und Stein ins Gelände brettern.Das soll sie können
Federwege von 230 mm vorn und 220 mm hinten lassen die Africa Twin tatsächlich lässig durch das Gelände bügeln. Die 45 mm USD-Gabel von Showa und das Monofederbein sind voll einstellbar. Für das komplette Vergnügen in Wald und Flur sorgt eine siebenfach einstellbare Traktionskontrolle. Was für die Straße ein wenig übertrieben scheint, macht im Gelände plötzlich Sinn: Wir finden stets eine passende Einstellung, so dass genug Kraft auf den Waldboden kommt, ohne Angst haben zu müssen, sich hinzulegen. Die Traktionskontrolle kann durch langen Druck auf den separaten Schalter auch ausgestellt werden. Das gilt ebenfalls für das ABS am Hinterrad, welches über einen Taster rechts neben dem Cockpit deaktiviert werden kann.
Damit sind wir schon bei den Bedienelementen und beim Cockpit der Africa Twin. Am rechten Lenkerende gibt es lediglich den Motor An/Ausschalter, links hingegen tummeln sich viele Schalter für Licht, Blinker, Hupe, Warnblinker sowie zwei Tasten für die Menüsteuerung und besagter Schalter für die Traktionskontrolle. Das LC-Display ist groß und zeigt viele (sehr viele!) Informationen in Weiß auf Schwarz. Leider spiegelt das Displayglas reichlich, die Ablesbarkeit hängt somit auch vom Umgebungslicht ab. Die Bedienung ist etwas fummelig, aber nach kurzer Eingewöhnungszeit sollte jeder damit klar kommen.
So fährt sie sich
Aufsitzen, Motor an und losfahren. Wir wählen den Fahrmodus "User", stellen volle Motorkraft ein und die Traktionskontrolle aus. Wollen wir doch mal sehen, was der flüssiggekühlte Reihen-Twin mit seinen 95 PS und 98 Nm Drehmoment in der Praxis so leistet. Ergebnis: Der Twin leistet einiges! Er beschleunigt sehr schön von unten heraus und entwickelt dank 270 Grad Hubzapfenversatz einen richtig schönen Sound. Er röhrt und bollert, dass man sich fragt, ob hier wohl wirklich die strengen Euro-4 Lautstärkeregeln eingehalten werden. Es macht richtig Spaß, am Hahn zu drehen und die Maschine nach vorne zu werfen. In 3,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h sind für eine Reise-Enduro mit immerhin 233 kg (vollgetankt) eine echte Ansage.Fazit - was bleibt hängen
Die Africa Twin Jahrgang 2018 ist ein modernes und vor allem sehr ausgewogenes Motorrad. Alles was sie macht, macht sie ausgesprochen gut. Man fühlt sich als Fahrer nicht nur wohl, sondern geradezu geborgen. Die Maschine vermittelt Sicherheit und Vertrauen, vor allem ins Fahrwerk inklusive der Bremsen. Sie ist gut motorisiert und macht akustisch ordentlich Radau. Dank breitem Lenker und langer Federwege scheut man unbefestigte Wege nicht - im Gegenteil: Jeder Feldweg wird von der Africa Twin dankbar glatt gebügelt. Und so wird jede Fahrt mit dieser Maschine zur reinen Freude, sei es die kurze Tour zum Baggersee, die 6-monatige Reise zum Nordkap oder auch nur die kurze Fahrt zum Brötchen holen. Wir hatten jedenfalls jede Menge Spaß mit der CRF 1000 L und wollten gar nicht mehr absteigen.Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 13.465 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 9.000€
- Baujahre: 2016-2019
- Farben: Rot, Blau, Schwarz
Die Testmaschine wurde uns freundlicherweise von Motofun in Kaltenkirchen geliehen. Motofun ist ein Honda-Vertragshändler und hat jede Menge Vorführer, die nur darauf warten, von Euch zur Probe gefahren zu werden. Nico von Motofun hat auch gleich drei Africa Twins (inkl. Adventure Sports), die als Vorführer nutzbar sind - gute Fahrt!
>>> www.motofun.de