Kawasaki W800 im Test
Japanische Schönheit mit viel Chrome und Königswelle.
Mehr Retro geht nicht
Die Kawasaki W800 ist optisch angelehnt an die W-Modelle aus den 60zigern und 70zigern. Das Besondere an dieser 48 PS Maschine ist ohne Zweifel sein Königswellen-Motor. Mittlerweile ist die W800 das einzige Motorrad mit diesem speziellen Nockenwellenantrieb, die man noch neu erwerben kann. Sie kostet 10.645 Euro und ist im aktuellen Jahrgang 2023 nur noch in einer Farbe erhältlich und diese nennt sich "Metallic Slate Blue / Metallic Diablo Black".360 Grad Rundgang um die Kawasaki W800
Technik der W800
Dieses Kapitel können wir denkbar kurzhalten: Es gibt außer dem gesetzlich vorgeschriebenen ABS keine weiteren technischen Features an der W800. Wahrscheinlich hätte Kawasaki selbst das ABS gerne weggelassen, aber das ist ja nun einmal in Europa nicht erlaubt.
Statt technischer Finessen blicken wir auf zwei analoge Instrumente im runden Uhrenstil. Es gibt ein kleines LC-Display, das man aber getrost ignorieren kann, weil außer der Uhrzeit und den gefahrenen Kilometer nichts angezeigt wird.
Etwas überraschend ist deshalb auch die Tatsache, dass das Licht vorne mit moderner LED-Technik realisiert wurde, allerdings nur beim Scheinwerfer. Alles andere ist mit Glühbirnen bestückt und vor allem die Blinker sehen wirklich aus wie aus dem Jahre 1965 - herrlich! Es gibt weder eine Warnblinkanlage noch Tagfahrlicht noch sonstigen Schnickschnack. Die Bedienung der W800 ist auch deshalb sehr entspannend. Es gibt schlichtweg nichts zu bedienen, außer wenn man einmal hupen muss.
So fährt sie sich
Der Sound der Kawasaki W800 ist typisch für einen Retro-Reihentwin. Er klingt britisch und da es auch keinen Hubzapfenversatz oder geänderte Zündreihenfolgen gibt, klingt er genauso wie früher Reihentwins geklungen haben (Soundcheck rechts oben).Fazit - was bleibt hängen
Keine Ganganzeige, kein Benzinfüllstandsanzeige, keine Fahrmodi, kein gar nichts. Die Kawasaki W800 verzichtet bewusst auf alles, was heutige moderne Maschinen an Technik an Bord haben. Ist das schlimm? Im Gegenteil, bei einem Retrobike wie der W800 ist das genau richtig. Statt in irgendwelchen Menüs herumzufummeln starten wir einfach den Motor und fahren los. Herrlich. Übrigens hätte der W800 ein Kickstarter irgendwie auch gut zu Gesicht gestanden. Naja, im Alltag ist so ein Anlasser per Knopfdruck dann vielleicht doch ganz okay. Moderne Technik eben...Vielen Dank an Thomas aus Meldorf, der uns seine Kawasaki W800 für diesen Test zur Verfügung gestellt hat. Einen Kaffee und ein interessantes Gespräch zur Lage der Nation war auch noch drin - insgesamt daher ein schöner Tag mit einem schönen Motorrad.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 10.645 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 7.000 €
- Verfügbarkeit: seit 2011
- Farben: grau-schwarz-blau