Motorradtour planen - Tipps & Tricks
Tipps für die Planung einer Motorradtour durch die Alpen
Tipps für die Planung Deiner nächsten Motorradtour
Für Motorradfahrer gibt es (fast) nichts Schöneres, als mit dem Bike und ein paar Freunden eine Motorrad-Tour zu machen. Doch bevor es losgeht, müssen ein paar Dinge geplant und erledigt werden. In diesem Beitrag möchten wir Euch ein paar Tipps und Gedankenanstöße zur Planung Eurer nächsten Biker-Tour mitgeben.1. Schritt: Teilnehmer - wer fährt mit?
6. Schritt: Vor dem Reiseantritt
7. Schritt: Während der Reise
8. Beispiel-Touren durch die Alpen
Schritt 1: Alleine oder mit mehreren Personen?
Je länger die Reise werden soll, desto mehr fällt die Frage nach den Eigenarten der Teilnehmer ins Gewicht. Sind z.B. Raucher dabei, die alle halbe Stunde eine Pause für mindestens drei Zigaretten benötigen? Gibt es unterschiedliche Vorstellungen für die Art der Unterkünfte? Kann sich der eine vielleicht nur B&B leisten, während der andere am liebsten in 5-Sterne Hotels nächtigt? Diese Liste könnte man unendlich fortführen und oft merkt man erst während einer Reise, dass die Teilnehmer doch stark unterschiedliche Vorstellungen von deren Durchführung hatten. Da nützt es auch wenig, wenn man erst mal locker bleibt. Schon so einige Motorradtouren wurden gemeinsam gestartet und getrennt beendet...
Schritt 2: Reisetermin und Reiseziel festlegen
Möglichst außerhalb der Ferien reisen
Sofern möglich, solltet Ihr Eure Motorrad-Tour außerhalb der Ferienzeit unternehmen. Auf Schulferien.org könnt ihr sehen, welches Bundesland wann Ferien hat. Das wird umso sinnvoller, je beliebter das Reiseziel ist. Wer z.B. in die Alpen fahren möchte, dem können wir diesen Rat wirklich nur mit Nachdruck ans Herz legen, denn sonst wird vor lauter Wohnmobilen, Auto- und Rennradfahrern auch der schönste Alpenpass zum echten Alptraum.
Beim Reiseziel sollte man ebenfalls bedenken, ob bzw. wie man dort mit dem Motorrad hinkommt. Es ist natürlich eine schöne Idee, statt in die Alpen mal in die Pyrenäen zu fahren, aber der Weg dahin ist schon recht beschwerlich. Wer mit seiner eigenen Maschine fahren möchte (und wer bitte will das nicht?!), dem bleiben nur drei Alternativen:
- die ganze Strecke mit dem Bike fahren (also inkl. Hin- und Rückweg)
- den Autoreisezug nehmen
- per Auto und Anhänger zum Reiseziel fahren.
Wem es egal ist, mit welchem Motorrad er die Tour übernimmt, der kann natürlich auch mit dem Flugzeug oder der Bahn zum Startpunkt fliegen/fahren und sich dort eine Maschine leihen, was allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.
In unserem Falle ist der Autoreisezug stets die beste Alternative, weil wir Nordlichter sonst den gesamten Hin- und Rückweg auf der A7 verbringen würden. Langweiliger geht es kaum und wenn man nach 8 Stunden Autobahnfahrt irgendwo ankommt, ist man sowieso erst einmal für zwei Tage out of order. Deshalb nehmen wir am liebsten den Autoreisezug, bei dem es allerdings auch ein paar Dinge zu bedenken gibt.
Schritt 3: Autoreisezug buchen
Das größte Problem beim Autoreisezug ist die überschaubare Anzahl an Anbietern, die nach dem Autoreisezug-Aus der Deutschen Bahn Ende 2016 solche Verbindungen noch anbieten. Da sich Anbieter und angefahrene Bahnhöfe ständig ändern, möchten wir hier auf die Webseite Autoreisezug-Planer verweisen, die stets aktuell über die jeweiligen Angebote Auskunft gibt.
Einen Zahn müssen wir Euch bereits an dieser Stelle ziehen: Ein Autoreisezug ist nicht gerade billig! Hin- und Zurück von Hamburg nach München oder Innsbruck kosten pro Nase inkl. Motorrad ca. 650 Euro. Die Preise variieren dabei stark je nach Termin und Anbieter. Ein Tipp ist die ÖBB, die etwa 30 Prozent günstiger ist als die anderen Anbieter. Daher ist die ÖBB leider auch immer recht schnell ausgebucht, deshalb gilt der gute, alte Grundsatz: Der frühe Vogel fängt den Wurm! Und auch wenn es ein anderer Anbieter sein soll: Je früher man bucht, desto günstiger sind die Tickets.
Bei fast allen Anbietern kann man einzelne Plätze, Liegewagen oder Schlafwagen buchen. Außerdem gibt es oft die Wahl zwischen 6er-, 4er- oder eigenem Abteil. Sofern ihr zu Dritt oder zu Viert fahrt, können wir Euch nur das eigene Abteil empfehlen und auf gar keinen Fall ein 6er Abteil. Diese sind so eng, dass man seine Motorradklamotten plus Helm kaum in das Abteil reinbekommt. Die Qualität der Züge ist übrigens durchweg miserabel, damit muss man leben. Manchmal hilft auch das eine oder andere Bier, um über diesen Mangel hinwegzusehen. Prost!
Noch ein Tipp für den Autoreisezug für Beginner: Beim Auffahren auf den Zug unbedingt den Kopf so stark einziehen, wie es nur geht. Die Autoreisezüge sind derartig flach, dass man sich sofort den Helm stößt, sobald man nur 5 cm nach oben lugt. Also - Kopf runter und langsam und vorsichtig auf den Zug rauffahren. Anfänger und ängstliche Fahrer:innen lassen das am besten von Jemanden machen, der bereits Erfahrungen mit Autoreisezügen hat.
Kopf einziehen, bitte...
Eigentlich sollten Taschen während der nächtlichen Fahrt mit dem Autoreisezug vom Bike genommen werden, aber es hängt ein wenig vom Personal ab, ob darauf bestanden wird oder nicht. Sofern keiner meckert, lassen wir unsere Taschen immer am Bike, weil es sonst ein irrsinniges Geschleppe gibt. Was sich von selbst versteht: Die Taschen müssen wirklich fest verzurrt sein, sonst überstehen sie die nächtliche Fahrt nicht und fallen vom Motorrad herunter - herzlichen Glückwunsch! Der Könner hat natürlich verschließbare Koffer, denn diese dürfen auch am Bike bleiben. Nicht vergessen: Ein paar Dinge wird man wohl mit ins Zugabteil nehmen wollen, insofern ist ein kleiner Rucksack sicherlich eine gute Idee. Den kann man während der Reise sowieso immer mal ganz gut gebrauchen.
Zweimal Hotel sparen - dank Autoreisezug
Ein weiterer Gedanke spricht für den Autoreisezug: Da diese fast ausnahmslos nachts fahren, spart man sich zweimal die Übernachtungskosten für eine Unterkunft. Das relativiert die Kosten ein wenig und wir hatten bislang auch nie Probleme mit starker Müdigkeit beim Ankommen. Im Gegenteil: Es ist ein absoluter Traum, wenn man gegen 7.00 Uhr mit einem kleinen Frühstück (kostet natürlich extra) geweckt wird und die letzte halbe Stunde bereits durch die Berge fährt. Mehr Vorfreude geht eigentlich nicht! Also - nehmt am besten den Autoreisezug, zumindest dann, wenn Ihr wie wir aus dem hohen Norden anfahrt.
Herrlicher Anblick: Die Voralpen morgens um 7.30 Uhr aus dem Zug fotografiert.
Schritt 4: Streckenplanung
Einen weiteren Vorteil bietet der Transport per Autoreisezug: Man weiß schon einmal, wo es losgeht und wo die Reise aufhört. Für eine Alpentour empfiehlt sich eine Tour von Innsbruck nach Lörrach. Wenn man von Innsbruck aus nach Süden und dann nach Westen fährt, kann man eine schöne Tour von 3 bis 5 Tagen planen. Wer mehr Zeit hat, fährt von Innsbruck (oder München) aus erst einmal Richtung Salzburg und dann über Slowenien (unbedingt den Vršič-Pass mitnehmen!) und erst dann Richtung Westen und durch die Dolomiten und dann Richtung Lörrach. Eine solche Tour schafft man immer noch in 7 Tagen, durch ein paar Schleifen kann man es aber auch auf 10 Tage ausbauen. Man glaubt gar nicht, wie klein die Alpen sind, wenn man mit dem Motorrad unterwegs ist!
Generell gilt: Die Alpen sind eigentlich überall schön! Wer gerne hoch fährt, der sollte sich am Alpenkamm entlang arbeiten. Wer es gerne warm hat, der fährt eher in den südlichen Alpen. Unterhalb von Südtirol (Ecke Bergamo) wird es allerdings schnell flach und im Sommer entsprechend sehr, sehr warm. Wir würden Euch daher raten, die vier großen Oberitalienischen Seen höchstens an deren nördlichen Punkten anzufahren. Diese Seen sind zwar wunderschön, aber stets gerammelt voll, also lieber nördlich davon bleiben.
Es muss nicht immer geradeaus gehen - gerade in den Dolomiten sind Schleifen fast unvermeidlich.
Software zur Streckenplanung
Zur groben Streckenplanung nutzen wir in der Regel Google Maps. Leider kann man pro Tour hiermit aber nur maximal 10 Streckenpunkte definieren, insofern kann man pro Maps-Karte maximal einen Tag definieren. Diese Tour kann man von Google Maps aus dann auf sein Smartphone übertragen. Das ist natürlich sehr praktisch, wenn man sowieso mit seinem Handy navigieren möchte. Allerdings hat dies einen entscheidenden Nachteil: Google Maps fährt beinhart die Punkte ab, die ihr zuvor definiert habt.
Wenn ihr beispielsweise einen kleinen Ort als Wegpunkt ausgewählt habt, führt Euch Google Maps während der Tour stets zum Dorfmittelpunkt, also i.d.R. zur Kirche - auch wenn ihr da gar nicht hinwollt. Wer jetzt denkt: "Ist doch egal, dann fahren wir einfach weiter.", der ist auf dem Holzweg, denn Google Maps lässt sich hier nicht so leicht beirren und führt Euch immer wieder zurück zu diesem elenden Kirchplatz. Den müsst ihr dann unterwegs schon aktiv löschen, damit es zum nächsten Punkt weitergeht - und das bedeutet anhalten, Handschuhe ausziehen, am Smartphone rumfummeln usw. Man kann dieses Problemchen aber im Voraus dadurch umgehen, dass man die Wegpunkte mit der Maus immer direkt auf die Route zieht.
Besser als Google Maps: Calimoto und TomTom myDrive
Könner nutzen Google Maps natürlich sowieso nicht, da es z.B. mit Calimoto deutlich bessere Navisysteme für Motorradfahrer gibt. Zwar sind diese i.d.R. nicht kostenlos, aber ein Blick auf Calimoto lohnt sich allemal: 1. kostet es jährlich nur 49 Euro und 2. kann man ähnlich wie mit Google Maps seine Tour zunächst kostenlos am PC auf der Webseite von Calimoto planen. Das geht hier richtig gut, weil man z.B. Pässe und Sehenswürdigkeiten einblenden kann.
Wesentlich detailliertere Planung mit Calimoto
Mit Calimoto kann man auch GPX-Dateien exportieren und diese dann auf seinem Navigerät nutzen. Wer das einmal gemacht hat, weiß aber, dass das alles andere als einfach ist. Wer ein TomTom Navi hat, der wird wahrscheinlich die ebenfalls kostenlose Tourenplanung "TomTom mydrive" am Rechner nutzen wollen. Ähnlich wie bei Calimoto kann man hier einfach einen Start- und Zielpunkt eingeben und überlässt es dann der Software, eine möglichst schöne und kurvenreiche Route vorzuschlagen.
Bei TomTom kann man die Route auch recht einfach an sein Navigerät übertragen, ohne den GPX-Umweg gehen zu müssen. Während der Tour sollte das TomTom dann allerdings mit dem Smartphone gekoppelt werden, damit Staus und vor allem gesperrte Straßen und Pässe berücksichtigt werden können. Leider gibt es da mit TomTom unserer Erfahrung nach immer wieder technische Probleme mit den Bluetooth-Verbindungen, das solltet Ihr also unbedingt vorher mit Eurem Handy ausprobieren.
Tipps für die Streckenplanung
Vermutlich sitzt Ihr jetzt vor dem Rechner und habt z.B. Google Maps aufgerufen und als Startpunkt Euren Ankunfts-Bahnhof eingegeben. Und nu? Naja, nun gehts los mit der Routenplanung. Sucht Euch am besten die Pässe und Städte bzw. Sehenswürdigkeiten raus, die ihr gerne mitnehmen wollt. Pro Tag solltet ihr Euch je nach Fahrkönnen nicht mehr als 250 km vornehmen. In den Alpen sind 250 Kilometer nämlich etwas anderes als auf dem platten Land! Zumal ihr (hoffentlich) des öfteren Mal eine Pause einlegen werdet und die Gegend genießen wollt.
Natürlich gibt es auch die Sport-Fahrer, denen es vor allem auf "Strecke-machen" ankommt und mit weniger als fünf Pässen pro Tag nicht einkehren wollen. Die Vorlieben sind da halt sehr unterschiedlich, letztendlich müsst Ihr selbst entscheiden, ob Reisen oder Rasen auf Eurer Agenda steht. Es gibt im Internet auch zahlreiche Streckenvorschläge und natürlich auch reichlich Print-Literatur hierzu. Wer nicht selbst planen will, der kann sich also auch inspirieren lassen.
Am Passo Giau. Der Berg ruft.
Schritt 5: Unterkünfte buchen
Bei der Buchung der Unterkünfte gibt es generell zwei Ansätze:
2. Unlocker alle Unterkünfte vorab buchen
Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und Nachteile. Wer keine Hotels bucht, ist unterwegs maximal flexibel und kann einfach drauf losfahren. Der Nachteil: Spätestens ab 15.00 Uhr werdet Ihr nervös auf Euer Smartphone schauen um festzustellen, dass im Umkreis von 100 km kein Bett mehr frei ist. Das hängt natürlich sehr von der Gegend und der Reisezeit ab, aber in den Alpen muss man schon sehr locker sein und dann auch damit leben können, nicht gerade in der besten Absteige unterzukommen.
Natürlich kann man auch ganz ohne Stress und Smartphone ab Zeitpunkt X einfach die Augen offen halten und nach den "Unterkunft frei" Schildern Ausschau halten. Hört sich cool an, oder? IST ABER GAR NICHT COOL! Ich versichere Euch, Ihr werdet diese Schilder genau dann, wenn Ihr sie braucht, entweder gar nicht mehr zu sehen bekommen oder sie sind umgedreht und Ihr lest ständig nur "Unterkunft belegt". Wir raten Euch deshalb, die Hotels/Pensionen und B&Bs im Voraus zu buchen. Das gibt nicht nur Sicherheit, sondern steigert auch die Vorfreude auf den Urlaub und natürlich kann man auch sehr viel besser passende Unterkünfte raussuchen.
Nicht immer scheint die Sonne. Das Wetter spielt in den Alpen oft verrückt.
Die hierzu üblichen Buchungsportale sollten bekannt sein. Nicht vergessen, den Filter auf "Frühstück inbegriffen" zu setzen! Niemand will ohne Frühstück aufs Bike oder morgens erst einmal eine Bäckerei aufsuchen müssen. Viele Unterkünfte kann man bis kurz vor Reise (je nach genutztem Reiseportal) auch wieder stornieren - gar nicht mal so unwichtig, falls die Reise ausfallen muss. Im Sommer muss man in den Alpen mit etwa 75 Euro pro Nacht und Person rechnen. Es geht natürlich auch wesentlich teurer, aber auch die günstigen Pensionen und B&B's sind eigentlich immer recht schön.
Ausnahme: Schweiz. Hier ist alles etwa doppelt so teuer! Man kann aber trotzdem durch die Schweiz fahren und abends wieder in Italien, Österreich oder Frankreich einkehren, um dort günstiger zu übernachten. Die Schweiz ist aber - das sollte fairerweise auch gesagt werden - unglaublich schön und aufgrund der Preise auch nicht so voll, eine Nacht sollte also mindestens drin sein. Tipp: Die Gegend um den Mont-Blanc ist immer eine Reise wert und die Ausblicke dort sind atemberaubend.
Feintuning der Route nach Buchung der Unterkünfte
Ihr werdet nach der Buchung der Unterkünfte vermutlich Eure Route noch ein wenig anpassen müssen, denn oft ist im eigentlich geplanten Zielort kein schönes Hotel mehr verfügbar. Das macht nichts, schaut einfach im nächsten Ort nach und bucht dort. Ob die Tagesroute nun 20 km kürzer oder länger ist, spielt keine Geige und Ihr solltet Euch lieber für die schönere Unterkunft entscheiden, statt krampfhaft an Eurer Tour festzuhalten.
Schritt 6: Vor dem Reiseantritt und während der Reise
Bevor es bald losgeht, stellt sich nun die Frage nach der Packliste. Auch die hängt sehr von Reisezeit und Reiseziel ab. Für unser Beispiel einer Alpentour im Sommer braucht man weniger Klamotten, als man denkt. Eine Motorradjacke- und Hose sowie ein Paar Motorradstiefel sollten eigentlich reichen. Allerdings muss ein wärmender Pulli ebenfalls mit, denn auf den Pässen in luftiger Höhe kann es auch schon mal kühl werden. Da freut man sich, wenn man sich bei einem kurzen Stopp noch etwas unterziehen kann. Gut sind daher auch Motorrad-Klamotten mit herausnehmbaren Innenfutter.
Was gerne vergessen wird : Ohropax (für die Nacht mit den Schnarch-Genossen und für die Fahrt), Sonnenbrille, Motorrad-Schloss, Auslandskrankenversicherung, Badehose, Handy-Ladegerät, gelbe Sicherheitsweste, FlipFlops fürs Hotel, Kettenspray, Schmerzmittel bzw. Medikamente
>>> Auf der Webseite von Jasmin Wagner findet Ihr Packlisten als PDF zum Ausdrucken
Unterwegs in den Alpen
Hurra, Ihr seid unterwegs - Glückwunsch! Nun heißt es nur noch aufeinander Acht geben. Was soll das bedeuten? Nun ja, jetzt werdet Ihr sehr schnell feststellen, dass nicht alle gleich schnell fahren oder zur gleichen Zeit Hunger bekommen. Also: Kompromissbereitschaft ist auf Reisen in Gruppen gefragt, das ist auch bei Motorradtouren nicht anders. Auch dann nicht, wenn die Gruppe nur aus zwei Personen besteht.
Hoffentlich habt Ihr Euch Schritt 1 nicht nur durchgelesen, sondern auch beherzigt, also vor der Reise miteinander über den Ablauf und Eure Eigenarten gesprochen. Das habt Ihr natürlich nicht gemacht, deshalb müsst Ihr nun auch besonders kompromissbereit sein. Zum Beispiel kommt urplötzlich die Frage auf, wer eigentlich vorfährt und die Navigation übernimmt. Na, sowas aber auch!
Regen gehört bei der Alpentour fast immer dazu - Zeit für eine Pause.
Egal, Ihr werdet schon eine gute Zeit haben und irgendwie klappt es am Ende dann ja doch immer ganz gut. Jedenfalls wünschen wir Euch eine gute Zeit. Genießt Eure Alpentour mit dem Motorrad und macht ordentlich viele Fotos, denn dann könnt Ihr Eure Tour in einem Jahr noch einmal nachfahren - wenn auch nur im Kopf.
8. Beispieltouren durch die Alpen
Tour 1: Nördliche Alpen, Deutsche Alpenstraße und Bayerische Seen
Diese 6-tägige Tour haben wir 2016 unternommen. Für uns ging es von Hamburg aus mit dem Autoreisezug nach München und von dort auch wieder zurück. Achtung: Diese Tour ist nichts für Wenigfahrer. Teilweise seid ihr ca. 350 Kilometer unterwegs und werdet erst am frühen Abend in der Unterkunft ankommen.
Tour 1 - Tag 1: München, Rosenheim, Kanzelkehre, Achensee, Tegernsee
206 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 3,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 1 - Tag 2: Tegernsee, Kufstein, Gerlospass, Heiligenblut, Groß-Glockner Hochalpenstraße, Dölsach, Unterpeischlach
320 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 1 - Tag 3: Unterpeischlach, Staller Sattel, Obersee, Antholz, Bruneck, Jaufenpass, Timmelsjoch, Hochgurgl, Sölden, Fernpass, Lermoos
300 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 4,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 1 - Tag 4: Lermoos, Warth, Hochtannbergpass, Faschinajoch, St. Anton im Montafon, Silvretta Hochalpenstrasse, Bielerhöhe, Ischgl
205 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 3,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 1 - Tag 5: Ischgl, Arlberg, Alpsee, Flexenpass, Berghütte Bärenfalle, Bad Hindelang, Nesswang, Weissensee, Füssen
237 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 4,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 1 - Tag 6: Füssen, Kniepass, Ammersattel, Ettaler Sattel, Garmisch, Kochel am See, Bad Tölz, Tegernsee, Schliersee, Sudelfeldpass, Chiemsee, München
322 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 5,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2: Ab München zum Comer See, zum Mont Blanc, über den Lago Maggiore zurück über den Starnberger See nach München
In acht Tagen fahrt ihr kreuz und quer durch die Alpen. Start und Ziel der Tour ist München (Autoreisezug), es geht vorbei an zahlreichen Seen und zu vielen kleinen Orten. Ihr fahrt vorbei am Comer See, am Luganer See, am Lago Maggiore und umfahrt das Mont Blanc Massiv. Diese Tour ist ideal für diejenigen, die nicht sooo viele Pässe fahren wollen. Dabei sind aber durchaus ein paar Leckerlis wie z.B. der San Bernadino, der Passo Tonale, der Passo San Marco und der Albulapass.
Tour 2 - Tag 1: München, Wolfratshausen, Karwendel, Reschensee, Glurns
267 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 4,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 2: Von Glurns über Trient nach Rabbi / Rocchetti
181 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 3 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 3: Von Rocchetti nach Costa Valle Imagna
385 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 6 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 4: Von Costa Valle Imagna nach Domodossola
265 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 4,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 5: Von Domodossola (ITA) nach Mont Albert (FRA)
447 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 6: Von Mont Albert (FRA) nach Orta San Giulio (ITA)
320 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 5,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 7: Von Orta San Giulio (ITA) nach Pfunds (ÖST)
348 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 5,5 Stunden - Route hier online ansehen
Tour 2 - Tag 8: Von Pfunds (ÖST) nach München
214 Kilometer, reine Fahrzeit ca. 3,5 Stunden - Route hier online ansehen
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