Kommt bald ein Notbremsassistent für Motorräder?


Foto: Continental Bei Autos ist der Notbremsassistent in den höheren Klassen längst üblich. Erkennt so ein System, dass eine Vollbremsung notwendig ist, leitet es sie ein - bei Pkw ganz ohne Zutun des Fahrers. Continental will jetzt als erster Anbieter einen Notbremsassistenten für Motorräder auf den Markt bringen. Das radarbasierte System gehört zu den Fahrerassistenzsystemem, die Continental unter dem Begriff "Advanced Rider Assistance Systems" zusammenfasst. Die neue, fünfte Generation der Radarsensoren von Continental, die sich unter anderem durch eine weiterentwickelte Objekterkennung auszeichnet, ermöglicht einen leistungsfähigen Notbremsassistent. Doch es gibt Unterschiede beim System für Motorräder: Während der Pkw-Notbremsassistent bei drohender Kollision autonom eine Vollbremsung mit maximaler Bremskraft durchführt, bremst das Motorradsystem deutlich dosierter. Es ist eher darauf ausgelegt, den Fahrer oder die Fahrerin zu unterstützen, als die Kontrolle zu übernehmen. Laut Continental Unfallforschung könnten mit einem Notbremsassistenten ein Großteil der Auffahrunfälle verhindert werden – in naher Zukunft auch bei kreuzendem und entgegenkommendem Verkehr.

„Anders als im Auto ist man auf dem Motorrad den Umwelteinflüssen wie Wind, Wetter und Vibrationen weitestgehend ausgeliefert, was die Fahraufgabe sehr anspruchsvoll macht. Dadurch kommen Motorradfahrer häufiger in Situationen, in denen sie die Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer nur schwer einschätzen können. Der Motorrad-Notbremsassistent hat daher in erster Linie einen indikativen Charakter: Er weist den Fahrer auf kritische Situationen hin und macht diese schneller verständlich“, sagt Christian Pfeiffer, Projektleiter ARASTM für den Bereich 2-Wheeler & Powersports bei Continental. „Wie beim Auto reduziert das System zwar auch hier die Geschwindigkeit. Doch das Ziel ist, einen Prozess einzuleiten, dessen Steuerung der Fahrer dann übernimmt. Dadurch verkürzt sich die Reaktionszeit, und der Anhalteweg kann sich erheblich verringern.“
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