Gestärkt aus der Krise - Polo Geschäftsjahresende - Multichannel Retailer für Motorradzubehör übertrifft seinen Jahresplan
Multichannel Retailer für Motorradzubehör übertrifft seinen Jahresplan
Foto: polo
Zum Geschäftsjahresende am 30.09.2020 kann die POLO Motorrad und Sportswear GmbH einen Jahresumsatz von 139 Millionen Euro verbuchen. Damit liegt der Fachhändler für Motorradbekleidung, Technik und Zubehör über den Erwartungen vor der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden wochenlangen Schließung von über 90 Standorten. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Retailer aus NRW seinen Umsatz um 14 Millionen Euro steigern. Eigentlich wollte POLO Motorrad in diesem Jahr sein 40-jähriges Jubiläum feiern. Mit Roadshows quer durch die Republik, einem riesen Geburtstagsevent in Jüchen und jede Menge Aktionen für und mit seinen Kunden. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Corona hat einen dicken Strich durch die Jahresplanung des Geburtstagskindes gemacht. Dass sich das Jahresergebnis am Ende doch noch derart positiv darstellt, dafür hat Jutta Warmbier (CEO POLO Motorrad) eine recht simple Erklärung: „Ruhe und Besonnenheit. Noch vor Ankündigung der ersten Schließungen haben wir schnell und entschieden gehandelt. Täglich, noch vor allen anderen Aufgaben, fand sich die Führungsebene zusammen, hat das aktuelle Tagesgeschehen analysiert und Maßnahmen entwickelt, mit denen wir zum einen unsere Kunden informieren, aber eben auch das Fortbestehen des Unternehmens und die Gesundheit aller Mitarbeiter sichern konnten.“
Bereits frühzeitig wurde etwa die POLO Logistik in zwei getrennt voneinander arbeitende Gruppen geteilt und konnte so neben mehr Abstand dennoch sicherstellen, dass das erhöhte Online-Bestellaufkommen während der Schließungsphase bewältigt werden konnte. IT-seitig wurden alle Zentralmitarbeiter früher als geplant und in Windeseile auf Office 365 umgerüstet, um verstärktes Home-Office und kollaboratives Arbeiten zu erleichtern.
„Den größten Impact hatten aber definitiv unsere Kunden.“ führt Warmbier weiter aus. „Während andere Branchen starke Rückgänge verzeichnen mussten, haben sie uns die Treue gehalten und sich oftmals dafür entschieden, den ausfallenden Jahresurlaub in ihr Hobby zu investieren.“
Motorradfahren zeigte sich bereits in der Finanzkrise als krisenresistentes Umfeld und scheint seitdem nichts von seiner Begeisterungsfähigkeit eingebüßt zu haben.
Wichtig war POLO in diesen schwierigen Zeiten aber auch ein 100-prozentiges und klares Bekenntnis zu seinen Mitarbeitern, die durch die widrigen äußeren Umstände keine Nachteile erfahren sollten.
„Durch die Verkündung von Betriebsurlaub in den POLO Stores und einer anschließenden Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 100 % gelang uns der Spagat zwischen Sicherung der Unternehmenssubstanz und dem Wohlergehen unserer Mitarbeiter. Niemand sollte in diesen bereits von Haus aus unsicheren Zeiten Sorge um seinen Lebensunterhalt haben.“, so die POLO Geschäftsführerin. Glücklicherweise ein kurzes Kapitel, das mit der Wiedereröffnung aller POLO Stores ad acta gelegt werden konnte.
Und so ist es eben keine einzelne Maßnahme, auf die sich der diesjährige Erfolg von POLO Motorrad zurückführen lässt, sondern vielmehr ein Zusammenspiel der unterschiedlichsten Faktoren, das am Ende eines bewegten und eigentlich ganz anders geplanten Jahres den erhofften Erfolg für das Jubiläums-Unternehmen bedeutete. So aufgestellt sieht POLO der Zukunft optimistisch entgegen. Und Feste lassen sich ja bekanntermaßen nachholen.