Test: Suzuki GSX-S 750

Suzukis Dauerbrenner

image In unserer schnellebigen Zeit ist ein Motorrad, welches seit 2015 ohne große Änderungen gebaut wird, fast schon veraltet. Zudem muss sich die Suzuki GSX-S 750 mit potenten Wettbewerbern wie der Kawasaki Z900 herumschlagen - geht das gut? 

Der erste Blick

Und schon steht sie vor einem, die 2017 zuletzt überarbeitete Suzuki. Klein erscheint sie, kompakt und wendig. Ob das stimmt, klärt der Test, aber so der erste Eindruck. Als Naked Bike sind längere Touren so ohne Windschutz eher anstrengend, die Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h ist eine theoretische Größe, und der Soziussitz eignet sich eher für die Tour bis zur nächsten Eisdiele, wobei diese nicht allzu weit entfernt sein sollte.

Das Design ist komplett up to date, sie steht stramm da. Obwohl er noch nicht läuft, zieht der Motor den Blick auf sich. Es ist der bekannte und beliebte K5-Motor, der auch in den Supersportlern eingesetzt wird und hier aus einem Dreiviertelliter Hubraum 114 PS holt. Das könnte in Verbindung mit dem Leergewicht von 213 Kilo Spaß machen - also los.
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Kompliziert ist hier gar nichts

Ein Blick in die Bedienungsanleitung ist überflüssig. Erstens gibt es nicht sonderlich viel zu bedienen, und das, was da ist, ist selbsterklärend. Die Traktionskontrolle hat drei Stufen und lässt sich zudem komplett abschalten. Das ABS nicht, aber das war es schon an Helferlein.
Eine kleine Einschränkung müssen größere Piloten hinnehmen, vorzugsweise solche mit längeren Beinen. Der Kniewinkel kann ein bisschen zwacken, trotz normaler Sitzhöhe von 820 Millimetern. 
Im Idealfall sollte ein Bike mit kurzem Radstand (1,45 Meter), guter, leicht nach vorn gebeugter Sitzposition und aufwendiger, sehr guter Bremsanlage (!) ein ausgesprochen fahraktives Motorrad sein - und die Suzuki GSX-S 750 ist es auch. Das Fahrwerk ist eher straff, aber ausgesprochen präzise. Die kleine Suzi wirft sich in Kurven, dass es eine Freude ist. Dabei verzichtet sie glücklicher Weise auf üble Lastwechsel, sondern bleibt stabil in der Spur.

Unterstützt wird sie dabei von einem Motor, der sich auch niedertourig fahren lässt, ohne zu mucken. Viel lieber wird der Reihen-Vierer zwar gedreht, aber er zickt eben auch nicht rum, wenn man mal nicht den richtigen Gang getroffen hat. Leichte Vibrationen schleichen sich beim drehfreudigen Motor ab ungefähr 6.000 U/min ein, was auch der Bereich ist, an dem dann die Post abgeht.
 
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So fährt sie sich

Der Sound ist dabei eine Wucht. Das Getriebe kommt spartanisch ohne Quickshifter, aber bei diesem ebenso leichtgängigen wie präzisem Getriebe macht das Schalten Spaß, insofern ist das kein Problem.
Am Ende der ersten Probefahrt muss rangiert werden. Dabei fällt eines auf: Der Einschlagwinkel des Vorderrades ist ungewöhnlich klein. Ein Schönheitsfehler, denn beim Fahren merkt man davon natürlich nichts.

Gut, aber etwas wenig Druck

Ist die Suzuki GSX-S 750 ein Kauftipp? Ja, sicher. Sie ist ein ungewöhnlich handliches Motorrad, das mit seinem gleichermaßen sicheren wie präzisem Fahrwerk auch Einsteiger (es gibt eine A2-Version mit 48 PS) oder Wiederanfänger zufrieden stellt. 

Etwas knapp geraten ist der Motor. Eigentlich ist er eine tolle Maschine der man wenig vorwerfen kann. Sein Problem ist nur, dass die Konkurrenz ebenfalls Motoren bauen kann, und in diesem Umfeld fehlt es dem Suzi-Vierer etwas. Die bereits erwähnte Kawa Z 900 etwa, sie hat mir ihrem 948 ccm großen Motor und 125 PS einfach in jeder Lage noch mehr zu bieten.

Trotzdem: Wer ein mit unter 9.000 Euro günstiges, sauber verarbeitetes Bike für die abendliche Runde um den Block sucht, ist mit der Suzuki GSX-S 750 sehr gut bedient. >>> Testbike von MAS - Wilster

Preis / Verfügbarkeit / Farben / Baujahre

  • Preis: 8,890€
  • Gebraucht (2 Jahre alt): 6.100€
  • Baujahre: seit 2017
  • Verfügbarkeit: sehr gut
  • Farben: blau / weiß / schwarzblau / schwarz
Pro & Kontra
Pro:
  • Sehr handlich
  • Stabiles Fahrgefühl
  • Günstig
  • Bedienung
Kontra:
  • Soziuskomfort
  • Motor im Vergleich zur Konkurrenz
05.2019: Test: Suzuki GSX-S 750
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