Indian Sport Chief im Test
Der sportliche Chef Power-Cruiser aus den USA
Ganz schön sportlich, dieser Chef
Rein optisch trägt die Indian Sport Chief schon mal dick auf. Es ist tatsächlich ein großes Motorrad mit einem Radstand von nicht weniger als 1,64 Metern. Sie erinnert von der Silhouette stark an die Harley Davidson Low Rider S, mit der es darüber hinaus viele weitere Ähnlichkeiten gibt. Indian selbst sagt zur Sport Chief folgendes: "In puncto Leistungsfähigkeit und Style hebt die Sport Chief den Nimbus amerikanischer V-Twin Performance-Cruiser auf das nächste Level." Die Sport Chief kostet 22.490 Euro und ist in Weiß, Schwarz, Rot und Grau erhältlich.360 Grad Rundgang um die Indian Sport Chief
Technik der Sport Chief
Das Cockpit der Sport Chief wird durch ein rundes 4" Farb-Display dominiert. Es handelt sich um einen Touch-Screen, der Tipp-Befehle sehr gut annimmt, was auch mit Handschuhen ausgezeichnet funktioniert. Und wenn es schon so ein schönes Display gibt, dürfen natürlich auch entsprechende Features nicht fehlen: So ist beispielsweise eine vollständige Vollkarten-Navigation an Bord, die übrigens auch ohne Smartphone-Anbindung funktioniert. Ist das Handy gekoppelt, so können Telefonanrufe angenommen werden und Musik mit einem extra Schalter gesteuert werden.
Auch von diesen neumodischen Media-Krams abgesehen ist die Serien-Ausstattung der Sport Chief beeindruckend. Es gibt einen Tempomaten, drei Fahrmodi, USB- und 12 Volt-Anschluss, eine Zylinderabschaltung, Keyless Ride und einen sehr auskunftsfreudigen Bordcomputer. Die Bedienung dieser Funktionen geht leicht von der Hand, da es gleich drei Taster gibt, mit denen das Cockpit gesteuert wird.
Und auch beim Licht gibt sich die Sport-Chief keine Blöße: LED-Technik überall, Tagfahrlicht, Warnblinkanlage und selbst rückstellende Blinker erscheinen hier so selbstverständlich wie auf keinem anderen Cruiser. Obwohl Rücklicht, Bremslicht und Blinker in einer Einheit verbaut sind, kann man die Blinker auf beim Bremsen noch gut erkennen.
Ob diese ganze technische Vielfalt bei einem US-Cruiser wirklich sein müssen, ist eine Frage, die jeder für sich beantworten muss. Funktionieren tut jedenfalls alles super und auch ohne lange Einarbeitungszeit - das hat Indian ohne Frage schon ganz gut hinbekommen.
So fährt sie sich
Den Soundcheck (rechts oben) mit dem Serien-Endschalldämpfer können wir wie sonst üblich hier leider nicht bieten, da unser Testbike von Powersport-Nord mit einer Kess-Tech Anlage versehen war. Die allerdings macht falls gewünscht richtig Randale! Man kann die Auspuffklappen-Steuerung in gleich drei Positionen fahren, von Nachbarfreundlich bis zum kernigen Donnerwetter ist alles dabei. Das Standgeräusch liegt bei 96 dbA. Richtig geil klingt die Kiste offen bei Leerlaufdrehzahl. Wie ein fetter Schiffsdiesel, dem so schnell nichts den Weg versperren kann.Fazit
Die Indian Sport Chief ist ein Frontal-Angriff auf die Harley Davidson Low Rider S. Linienführung und Optik, Motorleistung und Preisgefüge sind wohl nicht zufällig vergleichbar. Pluspunkt für die Indian: Die Serien-Ausstattung und die Bremsleistung sind besser. Pluspunkt für die Harley: Der Motor dreht obenrum noch williger aus. Für sich gesehen ist die Indian Sport Chief ein lässiger Power-Cruiser, der vor allem mit jeder Menge Esprit und Individualität glänzen kann. Wer gerne etwas Besonderes fahren möchte, der sollte sich diese Maschine einmal genauer ansehen.Die Testmaschine wurde uns freundlicherweise von Powersport Nord zur Verfügung gestellt. Dieser Händler ist seit April 2024 offizieller Indian-Dealer in der Nähe von Hamburg und hat jede Menge schöne Indians in seinen Verkaufsräumen zu bestaunen. Wer eine Sport Chief einmal Probefahren möchte, der begibt sich bitte umgehend nach Appen bei Pinneberg bei Hamburg - viel Spaß!
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 22.490€
- Verfügbarkeit: seit 2023
- Farben: rot, weiß, grau, schwarz