Kawasaki Z 500 im Test

A2-Nakedbike - klein, leicht, schnell und japanisch.

Kawasaki Z 500 im Test Fotos: Motorradtest.de
 
Die Kawasaki Z500 tritt mit mehr Hubraum und 6 Nm mehr Drehmoment die Nachfolge der Z400 an. Hat das Motor-Update der Maschine gutgetan oder merkt man davon gar nichts? Tanja und Dietmar haben sich auf die neue, überraschend günstige Z500 geschwungen und schildern hier ihre Eindrücke. 

Und ab geht der Fuchs!

Kawasaki bohrt den Zweizylinder der Z400 auf und heraus kommt die neue Z500 mit nunmehr 451 ccm. Aus 38 Nm Drehmoment werden knapp 43 Nm und die Höchstleistung von 45,4 PS werden jetzt bei 9.000 Umin abgegeben. Hört sich nach wenig an, ist aber bei dem Fliegengewicht von 167 kg deutlich spürbar.
 
Ansonsten hat sich nicht so fürchterlich viel getan, außer beim neu gestalteten Cockpit. Nach wie vor ist die Z500 also ein leichtes A2-Nakedbike, welches vor allem Anfänger ansprechen dürfte. Da spielt dann sicher auch der Preis von unter 6.000 Euro eine Rolle, was für ein japanische Motorrad wirklich günstig ist. Merkwürdig: Die neue Z500 ist nur in Schwarz erhältlich. Wo ist das schöne Grün der Z400 geblieben?
schwarz
Farbauswahl: nicht vorhanden, nur in schwarz erhältlich.
 
 
Abmessungen und Sitzprobe
 
Die Sitzprobe auf der Z500 geht ohne Überraschungen über die Bühne. Man sitzt tief und schön integriert in der Maschine - kein Wunder, bei einer Sitzhöhe von lediglich 785 mm. Die Maschine macht einen kleinen Eindruck und sie ist es ja auch: Welches Bike ist schon unter 2 Meter lang und hat einen Radstand von nur 1,37 m? Für den Beifahrer gibt es ein Sitzbrötchen und zum Glück nicht allzu hoch montierte Soziusfußrasten. Der Sitzkomfort hinten ist allerdings eher bescheiden: Wenig Platz und nur ein Riemen zum Festhalten laden nicht gerade zu einer Fahrt an den Gardasee zu zweit ein. Geschenkt, wir fahren heute alleine und wollen Spaß haben und nicht rummeckern.

Sitzprobe
So sitzt es sich auf der Kawasaki Z500.
 
 

360 Grad Rundgang um die Kawa Z500

Cockpit Beleuchtung vorne LED Beleuchtung hinten LED

Technik der Z500

Das Cockpit der Z500 wurde umgestellt auf ein inverses LC-Display. Es ist hell und sehr gut ablesbar und die wichtigsten Infos werden allesamt gleichzeitig angezeigt: Speed, Gang, Drehzahl, Benzinstand, Uhrzeit sowie ein Bordcomputer, der auch den Durchschnittsverbrauch und die Restreichweite liefert.

Es gibt sogar die Möglichkeit, die Maschine an ein Smartphone zu koppeln, allerdings kann man hier nur die Daten auslesen, eine Navigation ist nicht auf das Display zu zaubern.

Beim Licht ist alles beim Alten geblieben: Licht vorne und hinten LED, Blinker mit Glühlampen ohne automatische Rückstellung. Bei der ab 2025 verfügbaren Kawasaki Z500 SE werden hier dann LED-Blinker und ein TFT Farbdisplay zu sehen sein, allerdings wird die SE sicherlich auch ein paar Euro mehr kosten. Die Bedienung der Z500 ist jedenfalls sehr einfach - es gibt ja auch nicht wirklich viel zu bedienen. Ach ja - an eine Warnblinkanlage hat Kawa auch gedacht.

Endschalldämpfer Klingt wie ein 500er halt so klingt - Endschalldämpfer der Z 500.
 
 

So fährt sie sich

Der Soundcheck der Z500 ist so lala. Klingt halt wie eine 500er klingt. Wen es interessiert, der klickt oben auf den Soundcheck. Die ersten Meter mit der Z500 erinnert tatsächlich sehr an die Z400: Fährt sich wie ein Fahrrad, was ein großes Kompliment ist! So leichtgängig kommt kaum ein anderen Bike um die Kurven, der kurze Radstand lässt grüßen.
 
Dennoch liegt das Nakedbike überraschend stabil auf der Platte und wirkt weder nervös noch kippelig. Die Fahrwerkskomponenten sind immer noch genauso einfach wie bei der Vorgängerin: Konventionelle, nicht einstellbare Telegabel vorne, Kastenschwinge hinten. Das Fahrgefühl ist trotzdem enorm sicher. Das fühlt sich alles andere als billig an.
 
Motor der Kawasaki Z500
Motor der Kawasaki Z500: 2 Zylinder mit 451 ccm und 45 PS.
 
 
Einen entscheidenden Unterschied zur Z400 gibt es aber beim Fahren: Der Motor. Dieser war schon mit 399 ccm putzmunter, hier bei der Z500 gibt es aber noch etwas Schmackes obendrauf. Vor allem in der Drehzahlmitte spürt man das Plus an Drehmoment. Die Maschine sprintet in ca. 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, nicht übel. Der Motor dreht willig bis 10.000 Umdrehungen, ohne dass ihm obenrum die Puste auszugehen scheint. 
 
Nicht ganz so toll sind die Bremsen der Z500. Man muss ein wenig Handkraft einsetzen, wenn man vorne eine starke Verzögerung bekommen möchte. Das ist aufgrund der Einzelscheibe und der Nissin 2-Kolbenbremszange zwar keine große Überraschung, aber dennoch können das die Wettbewerber teils besser. Das ABS funktioniert dagegen vorne wie hinten tadellos und greift nicht zu früh ein.
 
Bremsen von Nissin. Bremsen von Nissin.

 
Das Fahrwerk der Z 500 ist tendenziell etwas weicher als straff. Alleine auf der Landstraße ist das eine gute Einstellung, zu zweit dürfte vor allem das Federbein hinten aber etwas straffer sein. Zum Glück ist die Federvorspannung hinten einstellbar - und das sollte man bei der Fahrt mit Beifahrer auch wirklich machen. Als Reifen kommt übrigens kein Billo-Gummi zum Einsatz, sondern der Dunlop Sportmax GPR.
 
Die Garantie der Kawasaki Z500 liegt bei 4 Jahren, der Service ist alle 12.000 Kilometer oder einmal pro Jahr fällig. Als Wettbewerber kommen folgende Bikes in Frage: Honda CB 500 Hornet / Yamaha MT-03 / KTM 390 Duke / Triumph Speed 400 und die Husqvarna Vitpilen 401.

>>> Datenvergleich Kawasaki Z500 vs. A2-Nakedbikes <<<
 
 

Fazit

Die Kawasaki Z500 ist eine bessere Z400. Das Update beim Motor ist spürbar und bringt noch mehr Spaß auf der Landstraße. Ansonsten ist abgesehen vom neuen LC-Display fast alles beim Alten: Es ist ein einfaches, aber gut gemachtes Nakedbike, das vor allem A2-Einsteiger interessieren dürfte. Die ist sehr leicht, leicht zu fahren und leicht zu rangieren und insofern vielleicht gerade für kleinere Frauen eine gute Wahl.
 
Wer die Z500 Probe fahren möchte, kann das sehr gut bei Heller & Soltau in St. Michaelisdonn machen. Dort steht sie nämlich als Vorführer für alle Schandtaten bereit - neben vielen andere Kawas und Husqvarnas, die man auch alle angrabbeln darf.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 5.995€
  • Verfügbarkeit: seit 2024
  • Farben: Schwarz only
Pro & Kontra
Pro:
  • federleicht
  • agiles Fahrverhalten
  • Motor mit überraschend viel Dampf
  • für A2-Anfänger wie gemacht
  • günstiger Preis
Kontra:
  • Bremsen mittelmässig
  • eingeschränkter Sozius-Komfort
  • nur in schwarz erhältlich
10.2024: Kawasaki Z 500 im Test
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