Benelli Leoncino 500 im Test
Was kann das 48 PS Retro-Nakedbike im Italo-Design?
Die Benelli Leoncino 500 ist ein A2-Bike im Retro-Scrambler Design. Von dieser Art Motorräder gibt es nicht viele und schon gar nicht für unter 6.000 Euro. Wir haben das in Italien designte und in China gefertigte Bike unter die Räder genommen und schildern in diesem Testbericht unsere Eindrücke.
So steht sie da
Benelli ist eine alt-ehrwürdige Marke und steht für italienische Motorradbau-Kunst. Man denke nur an die 6-zylindrige "Benelli Sei 750" oder an die Benelli Tornado. Okay, das ist lange her, aber die Marke Benelli gibt es immer noch. Mittlerweile gehört diese zum chinesischen Geely-Konzern, die z.B. auch Volvos herstellen. Das aktuelle Programm umfasst 12 Modelle. Die hier getestete Leoncino 500 ist ein NakedBike mit Scrambler- und Retro-Elementen. Sie wurde vom "CentroStile Benelli" in Italien designt und kostet 5.899 Euro (ohne Überführung).Das soll sie können
Technisch gesehen ist die Leoncino 500 eher dürftig ausgestattet. Es gibt keine technischen Helfer, außer ABS natürlich. Man kann das aber auch als Vorteil sehen: Nichts lenkt ab, die Bedienung ist kinderleicht und man hat die Maschine sofort "durchschaut". Und ehrlich gesagt sind Assistenz-Systeme wie Traktionskontrolle, Wheelie-Control, Fahrmodi etc. bei einer Maschine mit 48 PS auch nicht wirklich notwendig, oder? Es gibt stattdessen einen Bordcomputer, Gang-, Benzin- und Temperaturanzeige sowie Drehzahlmesser, Uhrzeit und Geschwindigkeit - also alles, was wirklich wichtig ist auf einem gut ablesbaren LC-Display.
Licht-technisch kommt die Maschine allerdings modern daher. Es gibt Voll-LED inkl. der Blinker und gerade der kreisrunde Frontscheinwerfer gefällt uns gut. Die Maschine besitzt einen 12,7 Liter Tank, der eine Reichweite von etwa 300 km ermöglicht. Das 6-Gang Getriebe schaltet sich leicht und exakt. Der Kupplungshebel der Seilzug-Kupplung ist zwar nicht einstellbar, dafür aber schön leichtgängig. Der Bremshebel ist in der Reichweite einstellbar. Der Sound der Benelli Leoncino 500 ist typische "500er Reihe". Man wird damit keinen hinter dem Ofen hervorlocken, es ist eher ein zurückhaltender, fröhlicher Sound, der da aus dem Leo Vince Schalldämpfer unserer Testmaschine herausbrabbelt.
So fährt sie sich
Was einem bei Fahrtantritt sofort auffällt, ist die Leichtigkeit, mit der sich die Benelli dirigieren lässt. Sie fühlt sich leichter an, als die 207 kg, die im Datenblatt stehen. Und auch die Wendigkeit fühlt sich noch quirliger an, als es der Radstand von 1,46m vermuten lässt. Gerade im dichten Stadtverkehr von Hamburg macht das Fahren damit richtig Spaß!Fazit - was bleibt hängen
Die Benelli Leoncino 500 hat so ziemlich genau unsere Erwartungen erfüllt. Sie ist wendig und macht im Stadtverkehr genau deshalb richtig viel Spaß. Das Wartungsintervall ist mit 7.000 km zwar etwas knapp bemessen, aber einmal im Jahr sollte man sein Bike ja sowieso checken lassen.Der Preis für die Maschine geht in Ordnung. Als Wettbewerber fällt uns einzig die Brixton Crossfire 500 ein, die etwas teurer ist. Die Honda CB 500 F hat zwar keine Retro-Anleihen, muss als 500er Klassiker (gefühlt seit den Siebzigern) und als extrem zuverlässiges Bike hier ebenfalls genannt werden, zumal sie auch nicht teurer ist als die Benelli.
Das Testbike wurde uns zur Verfügung gestellt von Legenday Cycles in Hamburg. Dort steht die Benelli Leoncino 500 als Vorführer und wartet sehnsüchtig auf weitere Probefahrer. Wer ein A2-Bike sucht, auf Style steht und Bock auf Retro-Naked-Scrambler Design hat: Anchecken.
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 5.899 €
- Gebraucht (3 Jahre alt): 4.500€
- Baujahre: 2018-2022
- Verfügbarkeit: ab 2018
- Farben: rot, knallgelb