MV Agusta F3 RR im Test
Die schicke SuperSport-Rakete aus Bella Italia im Test.
In Italien werden schöne Motorräder gebaut. Klingt etwas zu pauschal? Na, dann werft mal einen Blick auf die neue MV Agusta F3 800 RR. Wer auf SuperSportler seht, wird auf der Stelle niederknien. Wir sind danach wieder aufgestanden und gleich auf die Autobahn gekachelt. Hier unser Fahrbericht.
So steht sie da
Die MV Agusta F3 800 RR gibt es in den drei Farben Rot, Weiß und Weinrot. Wir finden die knallrote Maschine am schönsten, zum Test steht aber das fast ebenso schöne weinrote Bike vor uns. Von vorne finden wir sie am schönsten. Diese Lampenmaske - vielleicht sollten wir nochmal niederknien, bevor es losgeht. Etwas überraschend: Kein LED vorne! Egal, bei diesem Motorrad zählen sowieso andere Dinge. Wir setzen uns erst einmal drauf.Das soll sie können
Das Cockpit beherbergt ein großes 5,5" TFT-Farbdisplay, welches mit lediglich drei Tasten bedient wird. Die Maschine besitzt folgende technische Hilfen: Launch-Control, Wheelie-Control, 2-Wege QuickShifter, Fahrmodi, Tempomat, 6-Achsen IMU, schräglagenabhängige mehrstufige Traktionskontrolle, Kurven-ABS etc.
Wer sich jetzt fragt, wie man das alles bedienen soll: Per Handy! Es gibt nämlich die Möglichkeit, die Maschine per "MV Ride" App an das Smartphone zu koppeln und dort alle möglichen Einstellungen vorzunehmen. Außerdem können Fahrten aufgezeichnet werden und sogar eine Pfeilnavigation auf das TFT-Display gelegt werden. Diese Funktionen inkl. des Tempomaten gibt es sonst eigentlich nur bei Reise-Enduros, nun also auch bei einem SuperSportler - schöne neue Technik-Welt!
Übrigens funzt die Bedienung natürlich auch ohne Handy und ist dabei recht intuitiv. Also keine Sorge, Ihr müsst keine Technik-Freaks sein, um mit der MV zurecht zu kommen.
So fährt sie sich
Dann wollen wir doch einmal hören, was die F3 so zu sagen hat. Kurzer Soundcheck im Wald - oh je. Alle Hunde sind plötzlich weg und ihre Herrchen finden uns jetzt gar nicht mehr so nett. Das Ding röhrt wie ein Hirsch! Wer sich das mal anhören möchte, klickt rechts oben auf "Sound". Der Klang passt zum Bike und vor allem während der Fahrt bei höheren Drehzahlen fliegt einem alles um die Ohren. So gibt es das Rennstreckenfeeling auch auf der Landstraße.Die MV F3 RR fährt sich also sehr, sehr sportlich und dazu passt der wunderbar funktionierende QuickShifter ganz hervorragend. Die Brembo-Bremsen packen giftig zu und erstaunlicherweise fanden wir die Fahrwerksabstimmung gar nicht so brutal, wie wir das erwartet hätten. Die Kombi aus Marzocchi USD-Gabel und Sachs Federbein (beide voll einstellbar, aber nicht elektronisch) funktioniert prächtig. Beim Bremsen gibt es zwar ein Aufstellmoment in Kurven, aber alles in allem hält die Maschine fahrtechnisch, was sie optisch und vom Datenblatt her verspricht.
Fazit - was bleibt hängen
Ich merke gerade beim Schreiben, dass es mir nicht gelingt, das Fahrgefühl des Tests auf Papier zu bringen. Sorry, aber wer erfahren will, wie sich MV anfühlt, muss wohl selbst aufsitzen. Jedenfalls ist die F3 RR in jeder Hinsicht ein extremes Bike und nichts für Jedermann. Wer sich für exklusive SuperSportler interessiert sollte auf jeden Fall mal eine Probefahrt machen und sich seine eigene Meinung bilden.Die Testmaschine haben wir freundlicherweise von Bergmann & Söhne in Hamburg erhalten. Hier steht sie als Vorführer und wer sich traut: PROBEFAHREN!
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 21.900 €
- Verfügbarkeit: ab 11/2021
- Farben: rot, weiß, weinrot