Triumph Street Triple 765 RS im Test
Lohnen sich 2.100 Euro Aufpreis für die RS?
Die neue Triumph Street Triple 756 RS kostet 12.295 Euro und damit genau 2.100 Euro mehr als die kleine Schwester Street Triple 765 R. Was kann die RS besser, ist der Aufpreis gerechtfertigt und überhaupt: Ist die 765 RS ein gutes Nakedbike? Volker und Dietmar haben die RS bei orkanartigen Böen über die Landstraßen rund um Hamburg gescheucht und schildern hier ihre Eindrücke.
Neues vom Spocht!
Die Street Triple 765 ist in drei Farben erhältlich: In Gelb, Silbergrau und Rot. Die R gibt es dagegen in Weiß und Silber, da sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein. Kommen wir gleich zu den Ausstattungs-Unterschieden zwischen der RS und der R: Die RS hat mit 130 PS genau 10 PS mehr an Leistung, ohne beim Drehmoment zu schwächeln. Es gibt hochwertigere Bremsen inkl. radialer Bremspumpe von Brembo, hochwertigere Hebel und Spiegel, ein Öhlins Federbein hinten, bessere Reifen sowie ein moderneres Cockpit.360 Grad Rundgang um die Street Triple 765 RS
Technik der Street Triple 765 RS
Die Street Triple 765 RS ist technisch hervorragend ausgestattet. Es gibt ein großes TFT-Farbdisplay, Schräglagensensorik, Fahrmodi, Traktionskontrolle, USB unter der Sitzbank, QuickShifter und gegen Aufpreis auch die Möglichkeit, eine Google powered Turn by Turn Navigation auf das Display zu legen. Lediglich ein elektronisches Fahrwerk finden wir nicht vor, ansonsten ist aber so ziemlich alles an Bord, was den Fahrer erfreut.
Das Licht kommt komplett in LED inkl. der Blinker und auch an ein LED-Tagfahrlicht hat Triumph bei der RS gedacht. Es gibt einen separaten Schalter zum Umschalten zwischen diesem Tagfahrlicht und dem Abblendlicht. Beides gemeinsam ist gesetzlich übrigens nicht gestattet.
Die Bedienung der Streety RS erfolgt anders als bei der R nicht über ein Steuerkreuz, sondern über einen drückbaren Joystick. Zum Ändern der Fahrmodi auch während der Fahrt gibt es einen separaten M-Taster, ebenso gibt es Schalter für die Warnblinkanlage sowie ein Home-Button für die Menüsteuerung. Die Bedienung ist einfach und logisch, trotz der vielen Funktionen kommt man damit schnell zurecht. Einziger Wehrmutstropfen: Das Cockpit spiegelt stark und dürfte für unseren Geschmack noch ein wenig heller und kontrastreicher ausfallen.
So fährt sie sich
Bereits der Soundcheck (siehe rechts oben) hat es in sich: Der Triple faucht und rotzt und bei hohen Drehzahlen schreit die Maschine den Fahrer regelrecht an - vor lauter Wonne! Das Standgeräusch ist dagegen angenehm luftig, Volker hätte sich trotz des Standgeräuschs von 95 dbA sogar noch mehr Lautstärke gewünscht. Das kann allerdings auch an seinem altersbedingt nicht mehr ganz so guten Hörvermögen liegen.Ähnlich gutes können wir von den Bremsen berichten. Die Brembo Stylemas haben mit dem Fliegengewicht von nur 188 kg leichtes Spiel. Die Maschine steht wie auf Kommando und Dosierbarkeit und Bissigkeit der Zangen sind auf allerhöchstem Niveau. Selbst das kurze ABS Regelintervall der Hinterradbremse ist uns positiv aufgefallen - das passiert selten. Auch der QuickShifter erhält von uns Bestnoten. Egal, ob nach unten oder nach oben, er schaltet unaufgeregt, schnell und ohne Ruckeleien - toll!
Fazit - was bleibt hängen
Die Streety 765 RS ist ein wahnsinnig gutes Motorrad mit vielen Stärken und wenig Schwächen. Sie liefert tonnenweise Fahrspaß und begeistert mit einem Handling, vor dem selbst eine Speed Triple 1200 RS passen muss. Ob es nun die RS sein muss oder ob auch die R reicht, kann man nicht objektiv sagen. Wer auf den Geldbeutel achten muss, wird ganz sicher auch mit der R glücklich werden. Wer sich allerdings die RS leisten kann, sollte sich dort bedienen. Die RS ist tatsächlich in einigen Dingen noch etwas besser und vor allem edler in der Anmutung. Ein absolutes Traum-Motorrad!Die Testmaschine haben wir wieder einmal von Q-Bike, dem Triumph Flagship-Store in Hamburg für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen. Bei Q-Bike stehen sowohl die RS als auch die R für einen zünftigen Ausritt bereit. Falls Ihr also noch unschlüssig seid, welche es denn nun werden soll - einfach mal zu Q-Bike fahren und beide Maschinen wenigstens anschauen oder fahren. Aber Achtung: Wer die RS probefährt, der ist akut gefährdet...
Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre
- Preis: 12.295€
- Gebraucht (3 Jahre alt): 8.500€
- Baujahre: seit 2017
- Farben: rot, gelb, grau