Yamaha MT-03 im Test

Was kann das "Dark Side of Japan" Naked-Bike mit 42 PS?

Tanja auf der Yamaha MT-03 Tanja auf der Yamaha MT-03 | Fotos: motorradtest.de

Die Yamaha MT-03 ist die A2-Maschine im umfangreichen MT-Sortiment von Yamaha. Sie kommt im üblichen "Dark Side of Japan" Style mit einem Design, dass direkt aus einem Transformers-Film stammen könnte. Gastmoderation Tanja und Dietmar haben die MT-03 durch Schleswig-Holstein gejagt und schildern hier ihre Testeindrücke.

Warum nur 42 PS?

Die Yamaha MT-03 ist quasi die Nr. 2 im MT-Segment von Yamaha. Es gibt folgende Modelle: MT-125, MT-03, MT-07, MT-09 und MT-10 sowie zusätzliche SP-Varianten. Da ist also wirklich für jeden Geschmack und jeder Führerscheinklasse etwas dabei. Die hier getestete MT 03 ist natürlich vor allem für Inhaber des A2-Führerscheins gedacht. Mit dem A2 darf man bekanntlich Maschinen bis 48 PS fahren. "Warum nur nutzt die MT-03 das nicht komplett aus und verschenke ich als Besitzer nicht unnötig Leistung?" werden sich viele A2-Menschen fragen. Antwort: Nein! Denn es gibt neben der Leistungsbeschränkung auf max. 48 PS eine weitere Einschränkung; diese bezieht sich auf das Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung. Anders gesagt: Die Yamaha MT-03 ist so leicht, dass sie eben nicht mehr als die 42,2 PS haben darf. Die gegenüber Maschinen mit 48 PS fehlenden 5,8 PS macht sie also mit ihren geringen Gewicht von fahrfertig nur 168 kg locker wieder wett. Noch deutlicher gesagt. Keine Sorge, die anderen A2-Biker fahren Euch schon nicht davon! 
Farben Yamaha MT03 
 
Es gibt die MT-03 ist drei ansprechenden Farben: Schwarz, Blau und Cyan. Unsere Testmaschine, die wir übrigens von der Yamaha Zentrale Hamburg (Tecius & Reimers in Hamburg-Eidelstedt) für diesen Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist die "Cyan Storm" Variante und ist ein echt schmückes Stück Motorrad. Sie sieht der MT-07 zum Verwechseln ähnlich, was vor allem am Design der Front liegt. Die Lampenmaske ist so gestylt, dass das Bike direkt zu einem zu sprechen scheint - inkl. böse hochgezogener Augenbrauen in Form der Positionsleuchten. Echt Evil!
 
Die Sitzposition ist typisch für MT-Bikes von Yamaha: Der mittelbreite Lenker ist recht hoch und etwas zum Fahrer geneigt angebracht. Die Sitzhöhe von 780 mm ist auf der niedrigen Seite und die Fußrasten sind genau dort platziert, wo sie hingehören. Tanja mit 1,70 m "Länge über alles" kommt jedenfalls sicher mit den Füssen auf den Boden und tippt, dass selbst kleine Personen ab 1,50 m keine Probleme mit dem sicheren Stand haben dürften. Die Maschine sieht zwar nicht klein aus, sie ist es aber: Mit einem Radstand von lediglich 1,38 m und einem Gewicht von 168 kg fahrfertig ist sie kaum kleiner als die MT-07, dafür aber deutlich leichter.
 
Abmessungen Yamaha mt03 Alles voll im Griff: Auf der Yamaha MT-03 fühlen sich auch Anfänger aufgrund der Sitzposition sofort wohl.
Cockpit Lampen vorne Lampen hinten

Technische Ausstattung der Yamaha MT-03

Die MT-03 kostet übrigens 6.249 Euro. Dafür kriegt ihr ein solides, erwachsenes Motorrad mit allem Drum und Dran, nicht aber mit technischen Gimmicks. Es gibt weder Fahrmodi noch sonstige Assistenz-Systeme. Auch auf eine Traktionskontrolle muss der MT-Rider hier verzichten. Aber seinen wir mal ehrlich: Auf einer A2-Maschine sind solche Dinge auch nicht wirklich wichtig, oder? ABS und gut funktionierende Bremsen sind natürlich montiert, keine Sorge.

Das LCD-Cockpit informiert über Tempo, Drehzahl, Benzinstand und Gang. Außerdem gibt es einen Bordcomputer, der über zwei Taster am Cockpit durchgeskippt werden kann. Richtig gut ist die Voll-LED Lichtausstattung der MT-03. Selbst die Blinker kommen mit LED und es gibt auch eine Warnblinkanlage. Das haben wir auch bei doppelt so teuren Bikes schon anders erlebt.

Die Bedienung der MT-03 ist entsprechend der mageren Ausstattung einfach. Man muss nichts bedenken oder beachten, nichts lenkt ab und man quasi einfach sofort losfahren. Machen wir jetzt auch ...

Yamaha MT-03 Cyan Storm

So fährt sie sich

Vorher kurzer Soundcheck (Live: siehe rechts oben). Okay, das haut einem jetzt nicht vom Sockel, aber das ist bei A2 und A1-Bikes leider fast immer so. Die MT-03 ist im Vergleich sogar recht leise, Tirol kann kommen. Schon während den ersten Metern merkt man: Das ist ein extrem einfach zu fahrendes und zugängliches Bike. Sie ist dank des kurzen Radstands und des geringen Gewichts Ultra-wendig und kann einfach von A nach B gedrückt werden. Kurve falsch angefahren? Macht nichts, einfach ein kurzer Lenkerimpuls und schon stimmt die Richtung wieder. Das ist genau richtig für A2-Fahrer und/oder für Wiedereinsteiger, die das Bike selbst fahren und nicht vom Bike gefahren werden wollen.
Die Leistung der MT-03 ist natürlich überschaubar, aber trotzdem kommt sie gut voran. Auch das ist typisch A2, der Motor will etwas gedreht werden, untenrum kommt ob des Drehmoments von 30 Nm recht wenig. Obenrum ist der Motor aber schön quirlig und außerdem meckert er auch nicht, wenn man dann doch mal mit weniger Drehzahl durchs Dorf fährt. Kein Ketteschlagen, kein Konstantfahr-Ruckeln, kaum Lastwechselreaktionen - herrlich Konfi!
 
Komfortabel abgestimmt ist auch das Fahrwerk. Die (nicht einstellbare) Kayaba USD-Gabel macht einen ausgewogenen Job und auch das Zentralfederbein schlägt einen nicht in den Rücken. Das 6-Gang Getriebe ist typisch Yamaha weich und einfach schaltbar, die Kupplung erfordert kaum Handkraft - gut für den Stadtverkehr.


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Fazit - was bleibt hängen

Die Yamaha MT-03 hat unsere Erwartungen erfüllt. Sie ist vor allem eine leichte Maschine mit verzeihenden Fahreigenschaften. Man sitzt komfortabel und kann so auch längere Touren schmerzfrei überstehen. Zu zweit ist der Komfort eher 1b, aber wir sprechen hier ja auch über ein Naked-Bike. Wir hatten jedenfalls jede Menge Fahrspaß mit dieser schönen Yamaha und Tanja - selbst A2-Bikerin - war überrascht, wie einfach sich diese Maschine im Vergleich zu ihrer Kawa ER6N über den Parcours treiben lässt.
 
Vielen Dank an Tecius & Reimers von der Yamaha Zentrale Hamburg für die Leihstellung. Dort in Hamburg-Eidelstedt - gut zu erreichen über die A7 und A23 - steht die MT-03 als Vorführer und wartet sehnsüchtig auf Probefahrer. Und natürlich stehen dort auch jede Menge andere Bikes von Yamaha und Zero - also auf nach Hamburg! Joachim und das Team geben gerne einen Kaffee aus, wenn ihr nett seid.

Preis/Verfügbarkeit/Farben/Baujahre

  • Preis: 6.249€
  • Gebraucht (3 Jahre alt): 4.000€
  • Baujahre: 2016-2022
  • Farben: schwarz, blau, cyan
Pro & Kontra
Pro:
  • Leicht und wendig
  • leicht zu bedienen
  • auch für kleinere Piloten geeignet
  • quirliger Reihentwin
Kontra:
  • einfache Ausstattung
  • untenrum etwas mau
  • Cockpit zwar gut ablesbar, aber etwas altbacken
05 2022: Yamaha MT-03 im Test
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